Kiel "Aus allen Löchern geschwitzt": KSC mit Sieg nach Sturm
Die kommenden beiden schweren Wochen blendete Christian Eichner nach dem 2:0 (1:0) bei Holstein Kiel zunächst noch völlig aus. Vielmehr als um die Top-Gegner FC Schalke 04 und FC St. Pauli in der 2. Fußball-Bundesliga und den Hamburger SV im DFB-Pokal kreisten die Gedanken des 39-Jährigen am Samstagnachmittag um den anstehenden Charterflug unter stürmischen Bedingungen. Insbesondere weil er auch an den Hinflug in den Norden dachte. "Ich habe aus allen Löchern geschwitzt", räumte der KSC-Coach rückblickend ein.
Selbst sein obligatorisches Mensch-ärger-dich-nicht-Spiel hatte Eichner auf der Anreise unterbrechen müssen. Seiner Mannschaft dagegen hatte das raue Flugwetter offenbar ganz und gar nicht geschadet. Sie sammelte das nächste Selbstvertrauen auf dem Weg zum erhofften Klassenerhalt. "Das ist besonders für den Kopf sehr wichtig", bilanzierte Eichner am Sonntag, als er längst wohlbehalten wieder in der Heimat angekommen war.
Eichner durfte sich wie zuletzt gegen den 1. FC Nürnberg über die Lehrstunde in Sachen Effektivität seiner Spieler freuen. Der Lohn für Daniel O'Shaughnessys Traumtreffer, der mit Rückenwind wie ein Strich aus rund 28 Metern in den Winkel rauschte (16. Minute), und Fabian Schleuseners Joker-Tor (68.) war der Sprung zurück in die obere Tabellenhälfte der Liga. Der KSC zog vorbei an den Kielern.
"Ich glaube, es war sein Willkommensgeschenk an uns", mutmaßte Kapitän Jérôme Gondorf über den Führungstreffer des finnischen Winterneuzugangs, dem Eichner das Prädikat "Tor des Monats" verliehen hatte. O'Shaughnessy äußerte sich zurückhaltender. "Ich wollte dann einfach schießen und habe ihn perfekt getroffen. Vielleicht hat es der Wind für den Torwart noch etwas komplizierter gemacht", sagte er.
Einziger Wermutstropfen angesichts der anstehenden schweren Aufgaben war die Muskelverletzung von Innenverteidiger Christoph Kobald. Eine MRT-Untersuchung am Montag soll die schwere der Verletzung klären. Ob mit Kobald oder Ersatzmann Daniel Gordon, die Aufgabe für die kommenden Spiele ist für Eichner klar: "Wir müssen, um unsere Ziele sorgenfrei zu erreichen, immer mal wieder einen der Großen ärgern", sagte er.