Kiel Tausch von Papier-Führerscheinen: SPD kritisiert Bürokratie
Das Austauschprogramm für alte Führerscheine legt nach Ansicht der SPD Probleme bei der Digitalisierung in den Behörden in Schleswig-Holstein offen. Der Umtausch der heiß geliebten "Lappen" stoße nicht nur auf Zustimmung, sagte der SPD-Digitalisierungspolitiker Kai Dolgner der Deutschen Presse-Agentur. "Dass man aber selbst noch mit Personalausweis, Meldebestätigung, Führerschein und einer "Karteikartenabschrift der zuvor ausstellenden Fahrerlaubnisbehörde" vorstellig werden muss wie zu Kaisers Zeiten, versteht kaum jemand."
"Wie schön wäre da ein Bürgeraccount, bei dem man nur ein aktuelles Foto hochlädt und der Staat die Daten, die er längst hat, selbst zusammenträgt", sagte Dolgner. Der Landesregierung warf er vor, zu wenig Geld für die Digitalisierung von Behördenvorgängen bereitzustellen.
Bis zum Jahr 2033 müssen rund 43 Millionen Führerscheine in Deutschland umgetauscht werden. Grund sind EU-Vorgaben. Führerscheine sollen künftig EU-weit fälschungssicher und einheitlich sein. Außerdem sollen alle Führerscheine in einer Datenbank erfasst werden, um Missbrauch zu vermeiden.