Kiel IHK fordert Aus für 2G-Regel im Einzelhandel
Die Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein verlangt die Rücknahme der sogenannten 2G-Corona-Regel (genesen und geimpft) im Einzelhandel. Im Dezember habe das Oberverwaltungsgericht in Schleswig festgestellt, 2G sei ein geeignetes Instrument, um das hohe Infektionsgeschehen einzudämmen, erklärte die IHK am Montag. "Die aktuellen Zahlen zeigen, dass 2G zumindest im Einzelhandel nicht dazu beitragen konnte, die hohe Infektionsdynamik zu brechen, sagte Hauptgeschäftsführer Björn Ipsen. "Das bestätigt die bisherigen Erfahrungen mit der Pandemie, dass der Einzelhandel eben doch kein Infektionstreiber ist."
Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Omikron-Variante deuteten zudem auf allgemein mildere Krankheitsverläufe hin. "Wenn die Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems niedrig ist und auch bleibt, kann es für 2G im Einzelhandel keine Rechtfertigung mehr geben", sagte Ipsen. "Aus Sicht der IHKs in Schleswig-Holstein wäre die Rücknahme der Zugangsbeschränkungen daher konsequent." In Niedersachsen habe sich dieses Vorgehen in Kombination mit einer erweiterten FFP2-Maskenpflicht bewährt.
Die Frequenz- und Umsatzzahlen in vielen stationären Geschäften seien immer noch desaströs, äußerte Ipsen. Darüber könnten auch die verlängerten Wirtschaftshilfen nicht hinwegtrösten. Die Politik habe versprochen, die Corona-Regeln immer wieder an die dynamische Lage anzupassen und dies in beide Richtungen, mit Verschärfungen und Lockerungen. Aus Sicht der Wirtschaft könne es nicht schaden, sich jetzt mit Lockerungsperspektiven auseinanderzusetzen.