Kiel Günther wirbt bei von der Leyen für Minderheitensprachen
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat bei EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dafür geworben, den Schutz und die Förderung nationaler Minderheiten und der rund 60 Regionalsprachen im Rechtsrahmen der EU dauerhaft zu verankern. "Schleswig-Holstein hat die europäische Bürgerinitiative Minority Safepack von Beginn an unterstützt", sagte der CDU-Politiker laut Staatskanzlei in einer Videokonferenz mit von der Leyen.
Die EU-Kommission habe entschieden, die Vorschläge nicht in konkrete rechtliche Maßnahmen umzusetzen. Stattdessen solle geprüft werden, wie die Vorschläge im Rahmen bestehender Programme realisiert werden können. Nun gehe es gemeinsam mit den Regierungen der Mitgliedstaaten, dem Ausschuss der Regionen sowie den Organisationen der Minderheiten und Sprachgruppen darum, dauerhafte Verbesserungen zu erreichen, erläuterte Günther. "Daher bin ich der EU-Kommissionspräsidentin sehr dankbar für dieses konstruktive Gespräch."
Es liege im Interesse aller Mitgliedsstaaten der Union, den Beitrag sprachlicher, kultureller und autochthoner Minderheiten und Volksgruppen für die regionale Entwicklung und den kulturellen Reichtum Europas deutlicher sichtbar zu machen und zu unterstützen. In diesem Zusammenhang begrüßte Günther den Angaben zufolge die strategischen Leitlinien für das neue EU-Programm "Horizont Europa" für die Jahre 2021-2024. "Sie bieten die Möglichkeit, Sprachen als Teil des europäischen Kulturerbes zu schützen."