Kiel Norovirus breitet sich im Norden wieder aus
Infektionen mit dem Norovirus haben in Schleswig-Holstein nach Angaben der Krankenkasse AOK Nordwest wieder in etwa das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 erreicht. Demnach wurden von Anfang Oktober bis Anfang Dezember 283 Fälle gemeldet. Wie die AOK am Montag auf Basis von Zahlen des Robert Koch-Instituts weiter mitteilte, waren es im gleichen Zeitraum des Vorjahres nur 15 Fälle, nach 296 vor zwei Jahren. Noroviren können heftiges Erbrechen und schwere, meist kurze Durchfallerkrankungen auslösen.
"Die Corona-Pandemie hatte spürbare Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen", erläuterte AOK-Chef Tom Ackermann. "Der Lockdown im Frühjahr 2020 und vor allem Ende des vergangenen Jahres sowie die strengen Hygienemaßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus hatten einen positiven Nebeneffekt und ließen die Infektionszahlen deutlich purzeln." Mit den Lockerungen der Maßnahmen und den flächendeckenden Öffnungen von Schulen und Kitas sowie vielen öffentlichen Einrichtungen und Freizeitangeboten nach den Sommerferien habe die Situation sich wieder deutlich verändert.
Noroviren können sich laut AOK immer dort schnell ausbreiten, wo viele Menschen zusammen sind, beispielsweise in Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern. Besonders betroffen seien Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen. "Da es keine Impfung gegen Noroviren gibt, ist es umso wichtiger, bestimmte Hygieneregeln zu beachten, die vor den Erregern schützen können", sagte Ackermann. Infektionen verlaufen in der Regel kurz und heftig. Die Viren können über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch oder über verunreinigte Gegenstände übertragen werden, aber auch über die Luft durch kleine Tröpfchen.