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Nahverkehrsplan verspricht mehr Strecken und Qualität


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Nahverkehrsplan verspricht mehr Strecken und Qualität

Von dpa
16.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Heiner Garg (FDP)Vergrößern des Bildes
Heiner Garg (FDP), Landesvorsitzender seiner Partei. (Quelle: Axel Heimken/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

Die Menschen in Schleswig-Holstein sollen künftig immer öfter die Bahn an Stelle des Autos wählen können. Dazu will die Landesregierung bestehende Bahnstrecken ausbauen, alte Strecken reaktivieren und die Qualität des Angebots verbessern. "Wir wollen deutlich mehr Menschen für den öffentlichen Nahverkehr begeistern", sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP), der den Nahverkehrsplan (LNVP) in Vertretung für den erkrankten Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) am Donnerstag im Landtag vorstellte.

"Wir werden nicht alles umsetzen können, was wir uns wünschen. Dazu fehlen allein schon die finanziellen Mittel", sagte Garg. Als Ziele nannte er unter anderem 20 Prozent mehr Nachfrage gegenüber 2019 bei verlässlicher Qualität und zufriedenen Fahrgästen. Alle Stationen sollen barrierefrei ausgebaut werden. Der Zugverkehr soll klimaneutral werden. "Die Ziele sind nicht ohne, aber sie beschreiben den richtigen Weg", sagte der Minister.

Das Land will bis 2027 unter anderem das Angebot zwischen Hamburg und Lübeck verbessern, die Zugverbindungen zwischen Kiel und Preetz im Landkreis Plön aufstocken, die Strecke von Niebüll nach Dagebüll elektrifizieren und Strecken reaktivieren, darunter die von Kiel nach Schönberger Strand. Zudem sollen die S-Bahnen im Hamburger Randgebiet in kürzeren Abständen fahren. Auch die S4 über Ahrensburg nach Bad Oldesloe (geplant 2029) und der Bau der S4 West bis Elmshorn sind Bestandteil des Plans. Auf nicht elektrifizierten Strecken sollen künftig 55 batterieelektrische Züge eingesetzt werden.

Den Entwurf des LNVP hatte Buchholz bereits im Juni vorgelegt, anschließend startete nach Angaben des Verkehrsministeriums ein Beteiligungsverfahren. Bis Ende September seien 290 Stellungnahmen eingegangen.

In der Debatte gab es große Einigkeit über das Ziel, den Schienenverkehr im Norden deutlich zu stärken. Die Differenzen lagen in Details und manchmal in der Frage, welche Partei Erfolge und Misserfolge in der bisherigen Bahnpolitik des Landes verantworten darf oder muss.

Kai Vogel von der SPD monierte, dass manche Projekte schon vor 25 Jahren angedacht worden seien. Stephan Holowathy (FDP) rechnete dem Abgeordneten daraufhin vor, wie viele Jahre davon die SPD regiert habe. Der Grünen-Abgeordnete Andreas Tietze nannte den neuen Nahverkehrsplan besser als alle Vorgängerpläne. Für den SSW kritisierte Christian Dirschauer ein regionales Ungleichgewicht. Zu wenig Projekte seien im Landesteil Schleswig vorgesehen.

Parteiübergreifend betonten die Abgeordneten, dass es auf der Marschbahn nach Sylt endlich vorangehen müsse. Nicht nur die Verbesserung des Angebots für täglich Tausende Pendler sei entscheidend. Holowaty verwies auf eine mögliche jährliche Einsparung von 60.000 Tonnen Kohlendioxid, wenn die Strecke elektrifiziert werde. Man müsse schnellstmöglich vom Diesel wegkommen, forderte auch der CDU-Abgeordnete Lukas Kilian.

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