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Drang nach Auffrischungsimpfungen: Aufrufe zur Geduld


Kiel
Drang nach Auffrischungsimpfungen: Aufrufe zur Geduld

Von dpa
12.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Corona-ImpfungVergrößern des Bildes
Der Impfstoff von Biontech/Pfizer wird in einer Impfstelle auf eine Spritze aufgezogen. (Quelle: Sina Schuldt/dpa/Archivbild/dpa-bilder)

Der Wunsch nach Impfungen zur Auffrischung des Corona-Schutzes ist in Schleswig-Holstein angesichts stark steigender Infektionszahlen offenkundig groß. Unter der Überschrift "Ruhe bewahren! Keiner kommt zu kurz!", bat die Kassenärztliche Vereinigung (KVSH) am Freitag um Geduld. Die KVSH arbeite gemeinsam mit Land und Kommunen an einer Struktur, die zeitnah vollständig stehen solle. Ziel sei es, spätestens bis Ende Februar allen die Drittimpfung anzubieten.

Die Ärzte beteiligten sich mit Hochdruck an der Impfkampagne und hätten momentan mit vielen Infekten zusätzlich zu tun, erläuterte die KVSH-Vorsitzende Monika Schliffke. "Helfen Sie mit, die Praxen zu entlasten, indem Sie von Impfdiskussionen am Telefon absehen und die Möglichkeiten nutzen, sich vorab zu informieren, ob Sie bereits für eine Auffrischungsimpfung in Frage kommen!" Dies ist frühestens sechs Monate nach der Grundimmunisierung möglich.

Die Praxen seien mit beispiellosem Engagement dabei, Erst-, Zweit- und Auffrischimpfungen durchzuführen, sagte Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). "In keinem Fall ist es angemessen, noch hilft es irgendwem, Mitarbeitende zu beschimpfen oder zu bedrängen." Es werde ein weiter wachsendes Angebot auch für Auffrischimpfungen geben. Vor der Impfstelle im Kieler Citti-Park zum Beispiel bildeten sich am Freitag lange Schlangen. Dort werden freitags und samstags Impfungen angeboten; 300 am Tag sind laut Centermanagement möglich.

Garg begrüßte, dass der geschäftsführende Bundesminister Jens Spahn (CDU) zusätzliche Anreize für Ärzte schaffen will, um das Impftempo zu beschleunigen. Mit einer geplanten Verordnung sollen Ärzte statt bisher 20 Euro ab Dienstag 28 Euro als Vergütung erhalten, zudem soll es einen Wochenendzuschlag von 8 Euro geben.

Der Impfschutz verschwinde nicht automatisch nach sechs Monaten, auch die Grundimmunisierung schütze weiterhin, betonte die KVSH. Aber wissenschaftliche Erkenntnisse zeigten, dass der Impfschutz besonders bei alten Menschen und solchen mit geschwächtem Immunsystem nachlasse und per Auffrischungsimpfung wieder deutlich erhöht werden kann.

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