Kiel Zwei Drittel der Nord-Kreischefs der Jungen Union für Söder
Im Machtkampf um die parteiinterne Kanzlerkandidatur haben sich 9 der 15 Kreisvorsitzenden der Jungen Union in Schleswig-Holstein für den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) ausgesprochen. "Zentraler Unterschied zu Armin Laschet ist die vielfach höhere Zustimmung in Gesellschaft aber eben auch an der Basis unserer Verbände", schrieben die Kreisvorsitzenden in einem am Freitag bekannt gewordenen offenen Brief an Ministerpräsident Daniel Günther. Der CDU-Landesvorsitzende unterstützt Laschets Kandidatur und hatte Söder am Donnerstag zum Rückzug aufgefordert.
"Der Eindruck verstärkt sich, dass sich die Spitze der Bundespartei irreparabel von der Parteibasis entkoppelt", schrieb der Unions-Nachwuchs. Mit einer Berücksichtigung der Meinungen an der Basis ließe sich dem wieder entgegenwirken. "Andernfalls, so nehmen wir es wahr, wird kaum ein breiter Wahlkampf mit unseren Mitgliedern möglich sein."
Die Kreisvorsitzenden baten Günther eindringlich, eine Kandidatur von Söder zu unterstützen. Die Stimmung an der Basis sei besorgniserregend. "Wir stehen vor einer entscheidenden Bundestagswahl, in der es schon jetzt ganz besonders auf Mobilisierung und Motivation der eigenen Mitstreiter ankommt." Es werde in weiten Teilen direkt gefordert: "Die Mitglieder wollen einen Kandidaten Söder. Für Ihn würden Sie Wahlkampf machen."
Laschet sei "ein starker Politiker, der bewiesen hat, dass er das größte Bundesland NRW erfolgreich regieren kann". Auch habe er die Delegierten des Bundesparteitages mehrheitlich gewonnen. Aber: "Markus Söder ist der bessere Kanzlerkandidat."