Corona-Pandemie Kieler Ministerin gegen Aussetzung der Schulpflicht
Die Corona-Fallzahlen sind weiterhin auf einem hohen Niveau. Aus der Sicht von Karin Prien ist das jedoch kein Grund, die Schüler verfrüht in die Weihnachtsferien zu schicken.
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien hat den Vorschlag der Nationalen Wissenschaftsakademie Leopoldina abgelehnt, wegen der Corona-Lage die Schulpflicht ab Montag bis zu den Weihnachtsferien aufzuheben. Dies hätte zur Folge, dass Schüler zu Tausenden in den Einkaufspassagen oder privat zusammenkommen und dabei sicher nicht die hohen Hygienestandards der Schulen gelten, erklärte die CDU-Politikerin an Dienstag in Kiel. Sie verwies auf die strengen Corona-Regeln im Norden.
"Die Aufhebung der Schulpflicht würde zudem sogar Distanzunterricht unmöglich machen", gab Prien zu Bedenken. "Die Ministerpräsidenten und die Bundesregierung haben, genau wie die Landesregierung hier in Schleswig-Holstein, in den vergangenen Wochen klar und deutlich gesagt, dass Bildung Priorität haben muss", betonte die Ministerin. "Es gibt ein Recht auf Bildung, aber kein Recht auf Glühwein!" Sie habe keinerlei Verständnis dafür, Schulen zu schließen, während in den Straßen noch Glühweinstände stehen und in den Innenstädten dichtes Gedränge herrsche.
Seit Sonntag gilt das Land als Corona-Risikogebiet, weil der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen auf über 50 gestiegen war. Nach aktuellen Zahlen vom Montagabend stieg dieser Wert weiter – auf 54,3. In der Landeshauptstadt Kiel liegt der Wert bei 84,7.
- Nachrichtenagentur dpa