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Hinterm Gartenzaun | Kieler Kleingärtner will Aufnahmestopp für Migranten


Hinterm Gartenzaun
Kieler Kleingärtner will Aufnahmestopp für Migranten

Von t-online, nhr

23.07.2018Lesedauer: 2 Min.
Streit am Gartenzaun: Ein Kieler Kleingartenverein will in einigen Anlagen nicht mehr an Migranten verpachten.Vergrößern des Bildes
Streit am Gartenzaun: Ein Kieler Kleingartenverein will in einigen Anlagen nicht mehr an Migranten verpachten. (Quelle: imago-images-bilder)
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In Kiel wird über die Vergabe von Kleingärten an Migranten diskutiert. Der Vorsitzende des größten Vereins will in einigen Anlagen keine Migranten mehr aufnehmen. Die Politik hält das für den falschen Weg.

Der Kieler Kleingartenverein zählt rund 2.500 Parzellen, ist damit der größte Verein der Region. Glaubt man dem derzeitigen Vorsitzenden Axel Zabe, gibt es seit längerer Zeit Probleme mit Pächtern mit Migrationshintergrund. Vergangene Woche wendete sich der pensionierte Betriebsleiter einer Bäckerei schließlich an die Kieler Nachrichten.

Er beklagte, viele Kleingärtner mit Migrationshintergrund würden sich nicht an die Regeln halten. So würden Kleintiere gehalten, teils geschächtet und am offenen Feuer gegrillt. Einige Bauten würden die gesetzmäßige Größe von maximal 24 Quadratmetern um das Fünffache überschreiten. Indem ein Teil der Mitglieder mit ausländischen Wurzeln sich nicht an die Regeln halte, würden alteingesessene Kleingärtner aus ihren Parzellen verdrängt.

Ballungen in einzelnen Anlagen sollen vermieden werden

Der Migrantenanteil bei den Pächtern liegt laut Zabe insgesamt bei 30 bis 40 Prozent. In einigen Anlagen überschreite er 60 Prozent. Dort sollen, wenn es nach ihm geht, keine Zuwanderer mehr aufgenommen werden. Er möchte diese Anwärter auf Anlagen mit geringerem Ausländeranteil verteilen. Es gehe ihm dabei nicht darum, Ausländern generell die Pacht zu verbieten. Er wolle lediglich Ballungen vermeiden.

Der Kieler Kreisverband der Kleingärtner möchte davon nichts wissen, nennt die Vorwürfe gegenüber den Kieler Nachrichten „rassistisch“. Die Nichteinhaltung von Regeln sei kein explizites Problem ausländischer Pächter.

Weltoffenheit und Toleranz als Werte der Stadt

Auch bei der Stadt hält man nichts von Zabes Idee. Im Kieler Rathaus distanzieren sich die regierenden von SPD, Grünen und FDP von den Vorschlägen. Die Werte der Stadt seien Weltoffenheit und Toleranz. Deshalb sei ein Aufnahmestopp keine Lösung.

Trotzdem sehen die Politiker Handlungsbedarf. Zunächst soll mit Zabe über seine Vorwürfe gesprochen werden. Dann sollen Gespräche in den Kleingartenanlagen zu einer Verbesserung der Situation führen. Neben Zabe klagen andere Kleingartenvereine in der Region über ähnliche Probleme. Das gab auch der Geschäftsführer des Landesverbandes Schleswig-Holstein gegenüber zu. Gleichzeitig sehe man eine Chance in ihnen, da viele Kleingärten sonst leer stehen würden.

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