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Karlsruhe: So kämpfen die Tafeln gegen Armut und Verschwendung


Hilfe für Bedürftige
Karlsruher Tafeln kämpfen gegen Armut und Verschwendung

Von Ariane Lindemann

23.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Auto der Karlsruher Tafel: Die Karlsruher Tafeln verteilen Essen an Bedürftige.Vergrößern des Bildes
Auto der Karlsruher Tafel: Die Karlsruher Tafeln verteilen Essen an Bedürftige. (Quelle: Archivbild/ Steinach/imago-images-bilder)
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Im Kampf gegen Armut und Lebensmittelverschwendung leisten die Tafeln in Karlsruhe wertvolle Arbeit – und es scheint immer mehr Bedarf zu geben. Dabei können die Helfer auch Hilfe gebrauchen.

Nach dem Motto "Jeder gibt, was er kann" kämpfen die Tafeln auch in der Region Karlsruhe gegen Armut und Verschwendung von Lebensmitteln. Die Karlsruher Tafel, die ihren Standort an der nördlichen Uferstraße 8 am Rheinhafen hat, wurde 1996 gegründet und ist eine der ältesten in Deutschland.

Sie ist eines der insgesamt fünf Mitglieder der sogenannten "Karlsruher Tafelrunde". Diese umfasst neben der Tafel Karlsruhe auch die Beiertheimer und Durlacher Tafel, sowie die Tafeln in Ettlingen und Linkenheim. Einige Tafeln sind frei, andere Projekte in Trägerschaft. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie haben immer mehr Zulauf.

Tafeln leben von Spenden

Eine Umfrage des Tafel Dachverbandes von 2019 hat ergeben, dass immer mehr Menschen die Tafeln aufsuchen: Tafeln in Deutschland hatten 2018 anderthalb Millionen Kunden, im Jahr 2019 waren es 1,65 Millionen.
"Wir bemerken vor allem, dass die Anzahl der bedürftigen Rentner steigt und auch Alleinerziehende sind eine wachsende Gruppe", sagt Ursula Höhn, Vorsitzende der Karlsruher Tafel. Durch den Zuwachs der Alleinerziehenden am Existenzminimum sind auch immer mehr Kinder indirekt Kunden der Tafel. Niedrige Renten und zu wenig Unterstützung für Alleinerziehende sind hierfür mögliche Gründe. Laut Ursula Höhn versorgt allein die Karlsruher Tafel e.V. etwa 1.500 Menschen pro der Woche.

Wer bei der Tafel einkaufen möchte, muss sich erst einen Berechtigungsschein ausstellen lassen. Dafür ist ein Arbeitslosengeld-, Grundsicherungs-, Sozialgeld-, oder Wohngeldbescheid, sowie ein Personalausweis oder Reisepass vorzulegen. Zudem beliefert die Karlsruher Tafel auch soziale Einrichtungen. Die Lebensmittel für die Karlsruher Tafel werden von etwa 40 Lieferanten gespendet, darunter Supermärkte, Bäckereien und Produzenten. Meist handelt es sich um Lebensmittel, die noch gut sind, aber nicht mehr verkauft oder gelagert werden können.

Einsatz von Ehrenamtlichen

Diese werden wöchentlich von Mitarbeitern der Tafel abgeholt und montags bis samstags von zehn bis zwölf Uhr gegen eine geringfügige Kostenbeteiligung an Bedürftige weitergegeben. Die circa 95 Mitarbeiter der Tafel Karlsruhe arbeiten alle ehrenamtlich, ansonsten finanziert sich der Verein hauptsächlich durch Spenden.

Insgesamt 947 Tafeln gehören dem Dachverband an, circa 60.000 freiwillige Helferinnen und Helfer sind in Deutschland aktiv. Ihr Ziel: Menschen am Rande des Existenzminimums zu helfen und auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen. Neben Geldspenden sind sie aber vor allem auf Helfer angewiesen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Interview mit Ursula Höhn
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