Darmstadt Merck zeichnet US-Chemiker für Syntheseforschung aus
Der amerikanische Chemiker John F. Hartwig ist vom Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck mit der "Emanuel-Merck-Vorlesung" ausgezeichnet worden. Merck würdigt mit dem Wissenschaftspreis die Forschungen des US-Amerikaners in der metallorganischen Chemie. Die Arbeiten Hartwigs seien "bahnbrechende Beiträge zur Weiterentwicklung der synthetischen Chemie", erklärte Ulrich Betz vom Merck-Innovationsmanagement am Montag. Hartwigs Untersuchungen hätten Synthesen "auf ein neues Niveau" gebracht.
Der 57 Jahre alte Chemieprofessor von der University of California in Berkeley hat über 450 Artikel in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht und hält 21 Patente. Hartwig, der inzwischen auch am Abbau von Plastikabfall forscht, ist einer der Entdecker der 1994 beschriebenen Buchwald-Hartwig-Kupplungsreaktion. Diese Entdeckung war so grundlegend, dass sie seit vielen Jahren bei Synthesen zahlreicher Medikamente - zum Beispiel gegen Schuppenflechte und gegen Depression - sowie Agrarchemikalien industriell eingesetzt werden kann, wie Merck mitteilte.
Merck vergibt den Preis "Emanuel-Merck-Vorlesung" seit 1993. Unter den inzwischen 17 Preisträgerinnen und Preisträgern sind auch Nobelpreisträger. Die Auszeichnung ist nach dem Apotheker Emanuel Merck benannt, der im 19. Jahrhundert das Pharmaunternehmen gründete. Sie ist mit 30.000 Euro dotiert und mit einer Preisträger-Vorlesung an der Technischen Universität Darmstadt verbunden.