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Geywitz verspricht flutgeschädigtem Ahrtal Unterstützung


Bad Neuenahr-Ahrweiler
Geywitz verspricht flutgeschädigtem Ahrtal Unterstützung

Von dpa
04.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Geywitz im AhrtalVergrößern des Bildes
Bauministerin Geywitz besucht eine von der Flut beschädigte Kindertagesstätte. (Quelle: Harald Tittel/dpa/dpa-bilder)

Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hat dem flutgeschädigten Ahrtal Unterstützung zugesagt. Der Bund werde "auch dauerhaft solidarisch" sein, versicherte sie am Freitag bei einem Besuch mit dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz (beide SPD) in dem ehemaligen Katastrophengebiet. Die für Rheinland-Pfalz zugesagten rund 15 Milliarden Euro aus dem Wiederaufbau-Fonds von Bund und Ländern seien eine gewaltige Summe, über deren Verteilung zügig und unbürokratisch entschieden werden sollte, betonte Geywitz. Zum Größenvergleich der Geldsummen verwies sie auf die jährlich 750 Millionen Euro Städtebauförderung für ganz Deutschland.

Auch diese finanzielle Unterstützung solle es im Ahrtal geben: "Darüber hinaus wollen wir mit Hilfe unserer Städtebauförderung die betroffenen Regionen dabei unterstützen, ihre Städte und Gemeinden resilienter gegen Klimaveränderungen zu machen." Geywitz war nach eigenen Worten beeindruckt "von der Großflächigkeit" der Flutschäden.

Nach Angaben der neuen Landrätin des Kreises Ahrweiler, Cornelia Weigand (parteilos), sind hier allein für kommunale Wiederaufbau-Projekte wie Straßen, Brücken und Abwasserkanäle "über 2600 Maßnahmen von über 3,7 Milliarden Euro" aufgelistet worden. Bei der Sturzflut Mitte Juli 2021 waren im Ahrtal nach extremem Starkregen 134 Menschen ums Leben gekommen und Tausende Gebäude verwüstet worden.

Der Ortsbürgermeister des Winzerdorfs Dernau, Alfred Sebastian, kritisierte Verzögerungen bei den Auszahlungen von Hilfen des Wiederaufbau-Fonds an Bürger. "Noch keine zehn Leute haben schon den ersten Abschlag bekommen", sagte er mit Blick auf seine Gemeinde. Doch sei es gut, dass überhaupt bis zu 80 Prozent beim Wiederaufbau von Wohnhäusern gefördert würden, denn die Mehrheit der Flutopfer in Dernau sei ohne Elementarschadenversicherung gewesen.

Der geplante gemeinsame Bau von einzelnen modernen Sportplätzen für jeweils mehrere Dörfer im Ahrtal soll derweil gleich mehrere Vorteile bringen. Landesinnenminister Lewentz erklärte: "Das spart Platz im Ahrtal, dient dem Hochwasserschutz und ist von einigen Gemeinden und Vereinen ausdrücklich gewünscht."

Das Ahrtal ist vielerorts eng und die vom Hochwasser zerstörten ursprünglichen Sportplätze könnten künftig gut als Retentionsflächen (Überflutungsflächen) für den Fluss dienen. Neue gemeinsame Sportplätze mit energieeffizientem LED-Flutlicht wie etwa im Fall der Gemeinden Dernau, Rech und Mayschoß sollten dagegen weiter oben gebaut und so nicht mehr überschwemmt werden. In den einzelnen Dörfern sollen laut Lewentz "nur Minifelder errichtet werden, um insbesondere den Kleinsten wohnortnahe Bewegung zu ermöglichen".

Lewentz und Geywitz besichtigten auch einen teilzerstörten Kindergarten in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Nach Worten der Leiterin Helga Pollig soll hier ein Neubau entstehen. Die Kinder seien derzeit in Containern in der Höhengemeinde Grafschaft untergebracht.

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