Tönisvorst Hilfswerk Medeor plant weitere Transporte in Ukraine
Das Medikamentenhilfswerk Action Medeor will seine Lieferungen in die Ukraine deutlich ausweiten. Noch in dieser Woche oder Anfang nächster Woche werde ein zweiter Hilfstransport auf den Weg gebracht, sagte Sprecher Markus Bremers am Donnerstag. Dann würden auch Medikamente, Antibiotika und Schmerzmittel mit an Bord sein, die in der Ukraine dringend benötigt würden.
Die erste Hilfslieferung für das Krankenhaus in der westukrainischen Stadt Ternopil habe ihr Ziel am Dienstag erreicht, der Hilferuf ging einen Tag vor Kriegsbeginn bei Medeor ein. Mit einem Sattelzug wurden den Angaben zufolge Verbandsmaterialien, Spritzen, Kanülen, Gipsverbände, Handschuhe und Infusionslösungen transportiert, mit denen nun Verletzte und Kranke in der Ukraine versorgt werden könnten. Mit 30 Paletten im Gesamtgewicht von rund elf Tonnen sei diese erste Hilfslieferung auf dem Sattelzug letztlich deutlich größer ausgefallen als ursprünglich geplant gewesen sei.
"Und wir überlegen gerade zusammen mit dem Krankenhaus, ob nicht in Ternopil Lagerhallen angemietet werden sollen und ob wir nicht über diesen Weg dann innerukrainisch auch andere Krankenhäuser versorgen", sagte Bremers. Dann könnten wöchentlich womöglich zwei Lkw auf die Reise gehen.
"Wir stehen im Moment hier alle ein bisschen unter Druck, weil wir nicht wissen, wie lange das überhaupt noch möglich ist, wie lange die Grenzen noch offen sind, ob es humanitäre Korridore gibt. Deswegen packen wir im Moment alles auf Lkws, was geht - so schnell und so viel wie möglich", schilderte der Medeor-Sprecher das Vorgehen. "Unsere Partner berichten uns davon, dass täglich mehr Patientinnen und Patienten die Krankenhäuser aufsuchen", berichtete Bremers zur Situation in der Ukraine, die zusehends schwieriger werde.
Action Medeor erhalte sehr viele Sachspendenangebote von der pharmazeutischen Industrie. Angesichts der dramatischen Situation in der Ukraine sei man dazu übergegangen, nur noch sortenreine Platten beispielsweise mit Schmerzmitteln anzunehmen und zu verschicken. Man könne keine Medikamente mit deutschen Beipackzetteln annehmen, mindestens englisch müsse es sein, besser sei kyrillische Schrift. Eine große Welle der Hilfsbereitschaft gebe es aus der Bevölkerung, private Medikamentenspenden könnten jedoch nicht angenommen werden.