Regional Kaum Atempause nach schweren Stürmen: "Antonia" kommt
Schwere Stürme halten die Einsatzkräfte in Sachsen-Anhalt weiter auf Trab. Nach "Ylenia" und Orkan "Zeynep" hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) ab Sonntag das nächste Sturmtief "Antonia" vorhergesagt. Dies sei verbunden mit einer Kaltfront und vereinzelten orkanartigen Böen in der Nacht zum Montag in Sachsen-Anhalt, wie eine Sprecherin des DWD in Leipzig am Samstag sagte. Auf dem Brocken herrschte mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 146 Kilometern pro Stunde Windstärke zwölf, wie die Sprecherin sagte.
Trotz am Samstag zunächst abflauender Winde sei die Gefahr im gesamten Land noch nicht gebannt. Auf dem Brocken werde es weiter sehr stürmisch sein, warnte die DWD-Sprecherin. Erst ab Dienstag werde sich das Wetter etwas beruhigen. Unterdessen waren landesweit die Aufräumarbeiten in vollem Gange. Reisende waren von weiteren Einschränkungen im Bahnverkehr betroffen.
Fähren überquerten Flüsse nicht. Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten alle Hände voll zu tun, um Straßen und Schienen von umgestürzten Bäumen, herabgefallenen Ästen oder auch weggewehten Planen zu befreien, wie die Polizei berichtete. Die Feuerwehr habe sich teilweise regelrecht durchkämpfen müssen, weil immer wieder Hindernisse die Straßen blockierten. Die Böen hätten auch etliche Dächer beschädigt.
Im Jerichower Land waren zwei Menschen leicht verletzt worden, als ihr Auto mit Anhänger von einer Sturmböe erfasst wurde. Im Landkreis Stendal wurde zudem ein Auto von einem umstürzenden Baum getroffen. Ein Insasse sei leicht verletzt worden.
In Havelberg im Landkreis Stendal fiel zudem aufgrund des Sturms acht Minuten lang der Strom aus. Bei Bad Schmiedeberg im Landkreis Wittenberg erfasste eine starke Windböe einen Lastwagen. Dieser kippte daraufhin um und versperrte für kurze Zeit die Fahrbahn. Außerdem sind parkende Fahrzeuge beschädigt worden, wie die Polizei Halle mitteilte.
Unterdessen rechnet der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft mit einem weiteren Anstieg der Wasserstände, denn der DWD sagte für die nächsten Tage Regen sowie Schnee im Harz voraus. Aufgrund der hohen Ausgangslage sei vor allem an den kleineren Fließgewässern wie der Bode ein Erreichen der Richtwerte der Alarmstufe drei wahrscheinlich, teilte der Landesbetrieb am Samstag mit. Demnach könnten einzelne Straßen überflutet werden.
Derzeit gilt für die Bode am Pegel Wegeleben (Landkreis Harz) bei einem Wasserstand von etwa 1,56 Meter noch die niedrigste Hochwasseralarmstufe eins. Gefahr für die Allgemeinheit besteht laut Hochwassermeldeordnung des Landes ab der höchsten Alarmstufe vier.