Mehr als 20 Tonnen sichergestellt Festnahmen und Großrazzia nach Rekord-Drogenfund
Der Fund von 16 Tonnen Kokain im Hamburger Hafen im Februar 2021 war die größte jemals in Europa sichergestellte Kokainmenge. Nun haben Ermittler in diesem Fall wieder zugeschlagen: Mit Durchsuchungen und Festnahmen in Norddeutschland.
Fahnder von Zoll und Landeskriminalamt haben in den frühen Morgenstunden Gebäude im Norden Deutschlands durchsucht und dabei mehrere Personen festgenommen, wie das LKA Niedersachsen mitteilt. Auch in den Niederlanden, Belgien, Spanien und Paraguay wurden Objekte durchsucht. Die Aktion soll sich gegen die Hintermänner eines geplatzten Kokain-Deals im vergangenen Jahr richten.
Das LKA Niedersachsen, welches bei den Ermittlungen federführend ist, bestätigte auf Anfrage von t-online einen Einsatz seit dem frühen Morgen. Die Durchsuchungen liefen zur Mittagszeit noch. Später gab das LKA weitere Details bekannt.
Region Hannover: Internationale Razzia nach Rekord-Drogenfund
Demnach wurden in der Region Hannover und weiteren niedersächsischen Orten – etwa Celle, Achim und Wolfsburg – sowie in Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen insgesamt 35 Objekte durchsucht. Insgesamt seien elf Personen vorläufig festgenommen worden. Teile eines internationalen Drogen-Netzwerkes sollen aus Niedersachsen heraus versucht haben, mehr als 20 Tonnen aus Südamerika über den Hamburger Hafen und den Antwerpener Hafen auf den europäischen Schwarzmarkt zu bringen.
Laut tagesschau.de seien sowohl Privatwohnungen als auch Geschäftsräume von Einsatzkräften gestürmt und durchsucht worden sein. Neben dem LKA waren auch das Zollfahndungsamt Hannover und die Staatsanwaltschaft Hannover beteiligt. Am Donnerstag sollen in einer gemeinsamen Pressekonferenz weitere Erkenntnisse der Durchsuchungs- und Festnahmeaktion am Mittwoch mitgeteilt werden.
Rekord-Fund in Hamburg wird Festgenommenen zugeschrieben
Bei einer Kontrolle verdächtiger Container aus Paraguay hatten Zollbeamte aus Hamburg im Februar 2021 insgesamt 16.000 Kilogramm Kokain gefunden. Die Drogen waren zwischen mit Spachtelmasse gefüllten Blechdosen versteckt worden. Nach Angaben des Hamburger Zolls gehöre diese Menge auch weltweit zu einer der größten einzelnen Sicherstellungen von Kokain.
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Wenige Tage später hatten die Ermittlungen auch nach Antwerpen in Belgien geführt. Dort wurden weitere 7.200 Kilo Kokain gefunden. Ein 28-Jähriger Mann aus den Niederlanden war kurz darauf festgenommen worden und soll für die Einfuhr der insgesamt 23 Tonnen verantwortlich sein. Geschätzter Straßenwert: mindestens eine Milliarde Euro.
Im Zuge weiterer Ermittlungen in Deutschland werteten die Fahnder auch abgefangene Nachrichtenverläufe aus, berichtet tagesschau.de. Dabei soll herausgekommen sein, dass ein Teil eines internationalen Schmuggler-Netzwerkes aus Niedersachsen heraus mit Kokain und Marihuana gehandelt haben soll. Ein Teil des Rekordfundes soll für diese Gruppe bestimmt gewesen sein: Sie verfügte offenbar über große Lagerhallen für den Drogenumschlag, so der Bericht.