Angst um Jobs Kulturschaffende gehen in Hannover auf die Straße
Mit den Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst erwarten die Theater in Niedersachen Einbußen in Millionenhöhe. Die Kosten der Spielhäuser sollen vom Land nicht übernommen werden. Dagegen gibt es erheblichen Protest.
Unter dem Motto #rettedeintheater wollen heute um 11 Uhr Hunderte Kulturschaffende in Hannover gegen Sparpläne der Landesregierung protestieren. Die Demonstrierenden ziehen vom Opernplatz bis zum Landtag, auf der Strecke sind auch Musik- und Tanz-Einlagen geplant.
Der Protest richtet sich gegen den Plan, die anstehenden Tariferhöhungen im Öffentlichen Dienst am Staatstheater Hannover und an kommunalen Bühnen nicht zu übernehmen. Auch bei den freien Theatern soll die Förderung der Spielstätten nicht verstetigt werden. Die Theater selbst sprechen von einem "Wortbruch" der Politik.
Verschiedene Protestaktionen in Hannover geplant
Die Organisatoren, darunter Gewerkschaften, erwarten über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Niedersachsen und darüber hinaus. Zu den Rednerinnen und Rednern bei der Kundgebung vor dem Landtag zählt auch Schauspielerin Corinna Harfouch. Die 67-jährige freie Künstlerin stand im Schauspiel Hannover unter anderem als "Orlando" nach dem Roman von Virginia Woolf auf der Bühne.
Bereits seit einem Monat laufen in vielen niedersächsischen Theatern Protestaktionen nach Vorstellungen. Auch zu Foto- und Postkartenaktionen und einem Brief an den Ministerpräsidenten Weil sind die Teilnehmenden an dem Protest aufgerufen.
Mitarbeitende in Hannover fürchten um ihre Jobs
Mit der Demonstration fordern die Kulturschaffenden die fragile Situation der Mitarbeitenden an den Landes- und Stadttheatern nicht weiter zu verschlechtern. Einige bangen auch um ihre Jobs und fürchten die Schließungen ihrer Arbeitsstätten, heißt es in einem Schreiben des Stadttheaters Hannover.
Über den Haushaltsplanentwurf für 2022/23 soll im Dezember im Landtag in Hannover entschieden werden.
- Nachrichtenagentur dpa
- Webseite des Staatstheaters Hannover