Elf Verletzte, Computer zerstört Säureanschlag auf Serengeti-Park Hodenhagen
Bisher unbekannte Täter haben den Serengeti-Park Hodenhagen angegriffen und in Kassenhäuschen Säure verschüttet. Mehrere Mitarbeiter wurden verletzt, der Park zeigt sich schwer entsetzt – und rätselt über das Motiv.
In der Nacht zu Samstag sind unbekannte Täter in zehn von zwölf Kassenhäuschen des Safari- und Freizeitparks eingedrungen und haben dort Säure verschüttet. Als Mitarbeiter des Parks am Morgen die Kassen öffnen wollten, fiel die Attacke auf: Insgesamt elf Angestellten stiegen ätzende Dämpfe in die Nase.
Die Folge: Atemwegsreizungen, teilweise Übelkeit. Eine Person musste mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden, die zehn anderen Betroffenen wurden vor Ort medizinisch versorgt.
Kein Bekennerschreiben im Serengeti-Park
"Wir sind völlig schockiert", sagt Asta Knoth, Sprecherin des Serengeti-Parks Hodenhagen am Montag nach dem Attentat zu t-online. "Der oder die Täter haben in Kauf genommen, dass Menschen schwer verletzt werden." Zum Glück gehe es der Person, die ins Krankenhaus musste, inzwischen wieder gut.
Welche Motive hinter dem Anschlag stecken, ist noch unklar. Laut Park gab es im Vorfeld keine Drohungen oder verdächtigen Konflikte, nach dem Angriff kein Bekennerschreiben oder eine andere Erklärung.
Täter hatten gezielt Computer im Visier
Die Polizei vermutet einem Sprecher zufolge "keinen politischen Hintergrund". Darauf gebe es außer dem fehlenden Bekennerschreiben weitere Hinweise, die aus ermittlungstaktischen Gründen allerdings nicht genannt werden könnten.
Fest steht, dass gezielt Computerhardware mit der Säure übergossen wurden. Die Kassensysteme sind zu großen Teilen zerstört, wohl auch nach einer Spezialreinigung nicht mehr benutzbar. Der ABC-Trupp der Feuerwehr geht von Salzsäure aus, eine endgültige Analyse steht allerdings noch aus. Die Spurensicherung der Polizei konnte keine Aufbruchspuren an den Kassenhäuschen feststellen.
Der Serengeti-Park Hodenhagen, etwa 40 Kilometer Luftlinie von Hannover entfernt, wurde 1974 eröffnet. Besucher können in weitläufigen Gehegen rund 1500 Tiere wie Tiger, Löwen, Affen und Zebras aus dem eigenen Auto oder Parkbussen heraus anschauen. Außerdem gibt es im dazugehörenden Freizeitpark rund 40 Attraktionen wie Achterbahnen, Jetboats und Freefall-Tower.
- Telefonat mit der Polizei
- Telefonat mit dem Safaripark Hodenhagen
- Polizeiinspektion Heidekreis: "Säureangriff im Serengeti Park"