Hannover Lies: Strengere Regeln für über Bord gegangene Container
Nach der Havarie des Containerfrachters "MSC Zoe" ist Umweltminister Olaf Lies (SPD) verärgert über die Ablehnung niedersächsischer Vorschläge zum Umgang mit Gefahrgut-Containern durch das Bundesverkehrsministerium. Zwei Initiativen zur besseren Sicherung und Ortung insbesondere solcher Container seien in Berlin verworfen worden, sagte Lies der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. "Das ist für mich nicht nachvollziehbar, denn die Gefahren sind da."
Die Container-Verluste gerade bei Riesenschiffen der neusten Generation häuften sich. "Die 342 verlorenen Container der Zoe sprechen hier eine deutliche Sprache." Beim Bundesverkehrsministerium sei kein Wille erkennbar, geeignete Maßnahmen zur besseren Verfolgung über Bord gegangener Gefahrgut-Container zu ergreifen. "Dabei besteht eine besondere Gefährdung der Küsten bei Verlust gerade von Gefahrgut-Containern", sagte Lies.
"Das Bundesverkehrsministerium blockiert hier mit seiner Verweigerungshaltung angemessene, auf der Basis der neuesten Untersuchungen zu entwickelnde Maßnahmen." Dem Ressort mangele es an diesem Punkt an jeder Form von Problembewusstsein, kritisierte der SPD-Politiker.
Die MSC "Zoe" hatte am 2. Januar 2019 in der stürmischen Nordsee 342 Container verloren, darunter auch solche mit Gefahrgut. Tonnen von Fracht landeten auf Stränden in Niedersachsen und den Niederlanden.