Niedersachsen Mehr Wölfe als im Vorjahr – auch mehr Nutztierrisse?

Niedersachsen ist eines der Bundesländer, in dem die meisten Wölfe leben. Und es werden noch mehr. Sind Nutztiere einer größeren Gefahr ausgesetzt?
In Niedersachsen hat die Zahl der Wölfe zugenommen. Gleichzeitig sind die Nutztierrisse zurückgegangen, wie der Wildtierschutz Deutschland mit Verweis auf Zahlen der Landesjägerschaft Niedersachsen mitteilt. Demnach gab es im Monitoring-Jahr 2023/24 407 Tiere. Das sei ein Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Wölfe: So viele Nutzierrisse gab es
Im Jahr 2023 gab es etwa 300 Wolfsübergriffe auf Nutztiere; im Jahr 2024 circa 240. "Das lässt sich insbesondere auf zunehmende, wenn auch oft noch nicht ausreichende, Herdenschutzmaßnahmen zurückführen", so Lovis Kauertz vom Wildtierschutz Deutschland.
Für das Zusammenleben von Wolf und Weidewirtschaft sei ein guter Herdenschutz nötig, heißt es von dem Verein weiter. Herdenschutz funktioniere dort, wo ungestörte Wolfsrudel leben, die es gelernt haben, dass Zäune wehtun. Diese Wölfe würden ihre Erfahrungen an ihre Nachkommen weitergeben und fremde Wölfe auf Distanz halten. Jagd könne ihm zufolge den Herdenschutz nicht ersetzen.
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48 Wolfsrudel in Niedersachsen – 209 deutschlandweit
In Deutschland gab es zuletzt (Monitoring-Jahr 2023/24) insgesamt 209 Rudel. Die meisten Wölfe lebten in Brandenburg (58 Rudel), gefolgt von Niedersachsen (48 Rudel) und Sachsen (37 Rudel). Die Zahl der Nutztierschäden und der Risse ist in diesen Bundesländern in den vergangenen drei Jahren rückläufig. In Niedersachsen leben Wolfsrudel etwa in den Regionen rund um die Wedemark, Burgdorf, Rehburg, Schneverdingen, Winsen, Uelzen und Wolfsburg.
- presseportal.de: Mitteilung vom Wildtierschutz Deutschland e.V.
- wolfsmonitoring.com: Wolfsterritorien in Niedersachsen