In Sarstedt Nach Tötung von Hotelbesitzer: 35-Jähriger angeklagt
Bei einem Streit sticht ein Mann mit einem Messer zu. Ein Prozess wegen Totschlags gegen den Asylbewerber könnte demnächst vor dem Landgericht Hildesheim starten.
Nach dem tödlichen Angriff auf einen 61-jährigen Hotelbetreiber hat die Staatsanwaltschaft Hildesheim Anklage gegen einen 35-jährigen Iraker erhoben. Die Tat ereignete sich im September in der Nähe des Bahnhofs in Sarstedt. Laut Angaben der Ermittler war der Beschuldigte Bewohner einer Unterkunft für Geflüchtete. Diese wurde von dem Opfer, einem Mann aus der Region Hannover, betrieben.
Zwischen den beiden Männern soll es einen Streit gegeben haben, bevor der Angreifer das Opfer mit einem Messer tödlich verletzte. Die Staatsanwaltschaft klagte den Mann nun wegen Totschlags an, wie ein Sprecher der Behörde mitteilte. Das Landgericht Hildesheim muss noch über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden. Zuvor hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtet.
35-Jähriger klagte gegen seinen abgelehnten Asylantrag
Der mutmaßliche Täter war laut Behördenangaben geduldet und hätte abgeschoben werden sollen. Sein ursprünglicher Asylantrag war bereits 2017 abgelehnt worden, woraufhin er nach Polen überstellt wurde. Im Juni 2022 kehrte er zurück und stellte einen sogenannten Zweitantrag. Das Verwaltungsgericht Hannover hatte zwischenzeitlich einen Abschiebestopp verhängt, weil der Europäische Gerichtshof ungeklärte Rechtsfragen zu Zweitanträgen behandelte.
Mittlerweile sei der Abschiebestopp jedoch aufgehoben, wie eine Sprecherin des Verwaltungsgerichts erklärte. Dies resultiere aus einem neuen Bescheid des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Der Angeklagte habe daraufhin seine Klage gegen den Bescheid zurückgenommen.
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- Nachrichtenagentur dpa