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Kaufhof-Aus: So soll das Gebäude an der Marktkirche in Hannover nun genutzt werden


Nach Kaufhof-Aus
So soll das Gebäude in Hannover nun genutzt werden

Von t-online, cch

Aktualisiert am 05.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Verlassenes Kaufhaus: Noch ist nicht allzu viel von der geplanten Zwischennutzung zu sehen.Vergrößern des Bildes
Verlassenes Kaufhaus: Noch ist nichts von der geplanten Zwischennutzung zu erkennen. (Quelle: cch/t-online)
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In Hannover wird ein ehemaliges Gebäude von Karstadt-Kaufhof im Sommer umfunktioniert. Das Projekt soll wieder mehr Menschen in die Innenstadt bringen.

Es ist eine Frage, die künftig viele Städte bewegen wird: Wie geht es mit den leerstehenden Karstadt-Kaufhof-Gebäuden weiter? Die Stadt Hannover hat für sich nun eine – wenn auch zunächst temporäre – Antwort gefunden. Ab Juni soll das Erdgeschoss des ehemaligen Karstadt-Kaufhofs an der Marktkirche ein Begegnungsort und Forum für Stadtentwicklung und Baukultur, für Wissenschaft, Kultur und Kreativität werden.

Auf insgesamt 5.000 Quadratmetern sollen Pop-up-Geschäfte, Veranstaltungen, Ausstellungen, Vorträge, Workshops und vieles mehr geboten werden. Das Projekt mit dem Namen "aufhof" habe auch zum Ziel, die Bürger miteinander ins Gespräch zu bringen – und sie zurück ins Herz Hannovers zu holen. "Wir wollen eine belebte Innenstadt", sagt Oberbürgermeister Belit Onay bei der Vorstellung.

Statt Kaufhof: Stadt Hannover plant Workshops, E-Sports und mehr

Mit im Boot, oder eher gesagt Hof, ist unter anderem die Hochschule Hannover. Die hatte schon länger geplant, einen Begegnungsort in der Stadt zu schaffen, um die Wissenschaft wieder näher an die Menschen zu bringen. Im vergangenen September trat sie mit dem Wunsch an die Stadt heran, ein Haus der Innovation entstehen zu lassen. Dieses wird nun unter dem Namen "innovercity" Teil der Zwischennutzung. Die Hochschule plant dort unter anderem öffentliche Vorlesungen und Innovationswettbewerbe. Auch die anderen staatlichen Hochschulen Hannovers werden sich beteiligen.

Zudem wird die Stadtverwaltung hier ihre Zukunftskonzepte für die Innenstadt präsentieren und zu Diskussionen anregen. Die Wirtschaftsfördergesellschaft "hannoverimpuls" koordiniert das gesamte Projekt. Und sie will ein Atelier für nachhaltige Mode, eine Theaterproduktion, Tischtennisplatten und E-Sports-Räume anbieten. In einem interaktiven Museum mit Konsolen und Arcade-Spielen soll zudem jeder die Möglichkeit haben, an der Geschichte des Gamings teilzuhaben.

Ab Juni hat der "aufhof" dienstags bis samstags von zehn bis 18 Uhr geöffnet. Zudem wird es Abendveranstaltungen geben, die um 19 oder 20 Uhr beginnen. Die Verkaufsflächen des ehemaligen Galeria Kaufhofs sollen erhalten bleiben. Wie früher Parfüm, Handtaschen und Süßigkeiten erhalten künftig Hochschule, Stadtentwicklung und weitere Projekte ihren eigenen offenen Bereich. Weitere Projektpartner sind erwünscht, die Buchung einzelner Flächen ist für einen Zeitraum von mindestens einer Woche möglich. Signa Real Estate, Eigentümer der Immobilie, fordert keine Miete. Lediglich die Betriebskosten müssten die Projektpartner für die Zeit der Zwischennutzung übernehmen.

Warum "aufhof"?

Der Name soll eine Reminiszenz an die jüngste Geschichte des Ortes sein. Außerdem steht die Vorsilbe "auf" für aufmachen, aufbrechen und auftun: Das Gebäude soll aufgemacht werden, gewohnte Muster sollen aufgebrochen und neue Möglichkeiten aufgetan werden. Die zweite Silbe "Hof" soll einen "geschützten Ort in unsicheren Zeiten" bezeichnen, aber auch einen Ort der Aneignung durch die Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft.

"aufhof" ist ein Experiment

Das ganze Projekt sei ein Experiment, unterstreicht Oberbürgermeister Onay. Man wolle ausprobieren, was an diesem Ort funktioniere. Die Zwischennutzung soll bis Ende des Jahres möglich sein, eventuell werde sie aber auch um zwei Monate verlängert.

Danach wird das Gebäude dann abgerissen. Signa will ein neues Gebäudeensemble bauen. Darin sollen moderne Arbeitswelten, Wohnungen, Gastronomie, Geschäfte und Künstlerateliers entstehen.

Karstadt-Kaufhof an der Marktkirche in Hannover wurde bereits zum Jahreswechsel geschlossen. Im März 2023 wurde bekannt, dass deutschlandweit 47 weitere Filialen von Karstadt-Kaufhof schließen werden. In Niedersachsen ist eine Filiale in Celle betroffen, sie schließt Ende Juni. Ende Januar 2024 folgen dann Filialen in Braunschweig und Hildesheim. Vielleicht kann Hannover in Sachen Zwischennutzung für andere Städte zum Vorbild werden – wenn das Experiment gelingt.

Verwendete Quellen
  • Pressegespräch am 05.04.2023
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