Luxus auf der "Graceful" Privatjacht von Putin verlässt Hamburger Hafen
Im Hamburger Hafen bot sich für Schiffskenner ein geradezu skurriler Anblick: Mitten im Russland-Ukraine-Konflikt lag hier die Jacht von Russlands Staatschef Putin – nun hat die Jacht den Hafen wieder verlassen.
Die Jacht des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat den Hamburger Hafen am Montag wieder verlassen. Die "Graceful" (zu Deutsch: anmutig) war in der Werft Blohm und Voss der Bremer Lürssen-Gruppe modernisiert worden. Zunächst hatten die "Kieler Nachrichten" und "Bild" berichtet.
Auskünfte dazu, weshalb die Jacht dort im Hafen lag, gab es nicht. Offenbar wurde die Jacht mit einigen Extras versehen: So wurden etwa, seit der Ankunft in der vergangenen Woche, zwei große Balkone an das Schiff des russischen Präsidenten angebaut. Auch habe man die Motoren überholt.
Am Montagmorgen begab sich die Jacht laut dem Portal "marinetraffic.com" in Richtung Kaliningrad, am Dienstagmorgen befand sich der russische Dampfer gerade zwischen der Insel Rügen und der dänischen Insel Møn.
Hamburger Werft im Wandel
Das 1877 gegründete Unternehmen war zuletzt im Jahr 2016 von der Bremer Lürssen-Gruppe aufgekauft worden, wie der NDR berichtet. Neben der Reparatur von Schiffen und dem Maschinen- und Anlagenbau solle vor allem auf den Bau von Mega-Jachten gesetzt werden.
Im Herbst 2021 kündigte das Unternehmen zudem an, Jacht- und Marineschiffbau künftig organisatorisch zu trennen, das Geschäft mit Handelsschiffen solle komplett aufgegeben werden und auch von Kreuzfahrtschiffen wolle man sich trennen.
Der Anblick einer russischen Luxusjacht neben einem Schiff der Marine könnte sich im Hamburger Hafen somit womöglich nicht so schnell wiederholen.
- NDR: Blohm + Voss - Geschichte der Hamburger Werft
- marinetraffic.com: Status der russischen Yacht "Graceful"
- Nachrichtenagentur Reuters
- Kieler Nachrichten: Deutsche Korvette Bug an Bug mit der Privatyacht von Wladimir Putin