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Prostitution an der Reeperbahn: NDR-Podcast-Idee wird scharf kritisiert


"Verantwortliche sollten sich schämen"
NDR-Podcast über Prostitution an der Reeperbahn – scharfe Kritik

Von t-online, pb

Aktualisiert am 27.06.2024Lesedauer: 2 Min.
Prostituierte bei einer Aktion des Bündnisses "Sexy Aufstand" während der Corona-Pandemie an der Reeperbahn (Archivfoto): Ein Podcast will die Arbeitsbedingungen der Frauen beleuchten.Vergrößern des BildesProstituierte bei einer Aktion des Bündnisses "Sexy Aufstand" während der Corona-Pandemie an der Reeperbahn (Archivfoto): Ein Podcast will die Arbeitsbedingungen der Frauen beleuchten. (Quelle: Chris Emil Janssen/imago-images-bilder)
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Wie geht es den Frauen an der Reeperbahn? Das will der NDR beleuchten – doch eine Stellenanzeige für das Projekt sehen Aktivistinnen und Politikerinnen kritisch.

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) plant ein neues Podcast-Format zum Thema Sexarbeit, das ab Ende August auf der Hamburger Reeperbahn produziert werden soll. Wie aus einer Stellenausschreibung des Senders hervorgeht, soll der "Rotlicht-Podcast" einen "ehrlichen Einblick in die Welt der Sexarbeit" geben. Das Vorhaben stößt jedoch bereits auf Kritik.

Laut NDR sollen in jeder Folge Sexarbeiterinnen aus verschiedenen Bereichen wie Webcam-Girls, Tantra-Masseurinnen oder Straßenprostituierte zu Wort kommen und von ihrem Alltag berichten. Dabei sollen auch Themen wie Gehalt und persönliche Erfahrungen angesprochen werden. In einer Stellenausschreibung, mit der nach einem Moderator für den Podcast gesucht wird, heißt es unter anderem: "Wir wollen einen ehrlichen Einblick in die Welt der Sexarbeit geben: authentisch, sexpositiv, mutig und fundiert."

Der oder die Moderatorin des Podcasts sollte am besten "Sex lieben", eine "hohe Sensibilität beim Austausch über sexuelle Themen" mitbringen – und bestenfalls auch "Erfahrungen mit traumainformierter Gesprächsführung" mitbringen.

Scharfe Kritik an Ausschreibung aus der Politik

Die ehemalige Prostituierte und heutige Aktivistin Huschke Mau äußerte im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung die Befürchtung, dass Prostitution als "ganz normaler Job" verharmlost werden könnte. Sie kritisierte, dass Problematiken wie Menschenhandel und Zwangsprostitution möglicherweise nicht ausreichend berücksichtigt würden.

Auch die CSU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär übte scharfe Kritik an dem gebührenfinanzierten Projekt. Sie betonte bei der "Bild", dass "Erniedrigung, Machtmissbrauch und bezahlte Vergewaltigungen" nicht in einen Podcast gehörten. Und sie sagte auch: "Die Verantwortlichen in der ARD sollten sich schämen."

Kritik kam auch von der frauenpolitischen Sprecherin der SPD, Leni Breymaier: "Ich frage mich, in welchem 'sexpositiven' Universum man beim NDR vor sich hin träumt." Der NDR reagierte auf die Vorwürfe und erklärte dem "Hamburger Abendblatt", dass es sich um einen noch nicht produzierten Podcast handele.

Man wolle "ein differenziertes Bild über das Thema Prostitution zeichnen" und mit betroffenen Frauen selbst sprechen. Dies beinhalte "selbstverständlich eine kritische Einordnung", so der Sender.

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