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Hamburger CDU fordert Verbot von Pelzen auf Weihnachtsmärkten – wie in Wien


Antrag in der Bürgerschaft
CDU fordert Verbot von Pelzen auf Weihnachtsmärkten

Von dpa, t-online, mkr

17.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Am Weihnachtsmarktstand "Rentierfelle" gab es Marderhundfelle zu kaufen: Das sorgte für eine Debatte um ein Pelzverkaufsverbot in Hamburg.Vergrößern des BildesAm Weihnachtsmarktstand "Rentierfelle" gab es Marderhundfelle zu kaufen: Das könnte zukünftig in Hamburg verboten sein. (Quelle: Stefan Klippstein)

Wird es zukünftig keine Pelze mehr auf Hamburger Weihnachtsmärkten geben? Darüber will die Bürgerschaft am Mittwoch entscheiden.

Die CDU setzt sich für ein Verkaufsverbot von Pelzen auf Hamburger Märkten ein. Ein entsprechender Antrag der Fraktion liegt der Bürgerschaft bei ihrer Sitzung am Mittwoch vor. Hintergrund ist ein Vorfall aus dem Dezember, als der Tierschützer Stefan Klippstein an einem Verkaufsstand auf dem Roncalli-Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus unter anderem Mützen und Jacken mit Marderhund-Pelzen entdeckt hatte, die nicht entsprechend gekennzeichnet waren (hier lesen Sie mehr dazu).

"Als CDU-Fraktion sprechen wir uns klar gegen den Verkauf von Pelzen auf Hamburger Weihnachtsmärkten aus und fordern den Senat auf, dem Vorbild Wiens zu folgen und für Hamburg ebenfalls eine neue Marktverordnung zu erlassen, die ein Verkaufsverbot beinhaltet", heißt es in dem Antrag, der t-online vorliegt.

Folgt Hamburg dem Vorbild Wien?

"Hamburg kann mit dem Verbot eine Vorreiterrolle in ganz Deutschland einnehmen. Ich hoffe, dass die Bürgerschaft ein starkes Zeichen für mehr Tierschutz, gegen die aktive Verbrauchertäuschung und den betrügerischen Pelzhandel setzt. Ich appelliere an alle Parteien, dies zu unterstützen", sagt Klippstein t-online.

Der Hamburger Tierschutzverein von 1841 e.V. unterstützt den Vorstoß. "Wir leben weder in der Tundra, noch in der Steinzeit, brauchen diese blutige 'Unmode' also nicht. Pelz ist zudem in der Regel mitnichten ein Abfallprodukt, sondern Nerze, Hunde oder gar Katzen werden gezielt dafür gezüchtet, in engsten Käfigbatterien gehalten und am Ende teilweise lebendig gehäutet", heißt es in einem auf Facebook geteilten Statement von Montag.

Die Linke wollen weiteren Änderungsantrag einbringen

Den Linken in Hamburg geht der Antrag hingegen nicht weit genug. Deshalb will man einen zusätzlichen Änderungsantrag in der Bürgerschaft einbringen, sagt Stephan Jersch, Tierschutzpolitiker Sprecher der Fraktion Die Linke, t-online. Dieser beinhalte nicht nur ein Verkaufsverbot von Pelzen, sondern solle auch prüfen, an welchen Punkten die neue Marktordnung um zeitgemäße Aspekte des Tierschutzes ergänzt werden könne.

"Es ist für mich schon nach dem Verbot des Verkaufs lebender Tiere zumindest auf dem Fischmarkt nicht verständlich, warum jetzt nicht grundsätzlich über das Thema Tierschutz und Wochenmärkte geredet werden soll. Insbesondere enthält ja auch die Wiener Marktordnung noch zusätzlich den Punkt des Verkaufs von Eiern aus Käfighaltung", so Jersch.

Sollte dieser Antrag abgelehnt werden, wollen die Linken dennoch dem Antrag der CDU zustimmen. "Jede Verbesserung der Situation der Tiere ist zu begrüßen."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Telefonat mit Stefan Klippstein, Hamburger Tierschützer
  • Antrag der Hamburger CDU vom 4. Januar 2023
  • Schriftliche Anfrage an Stefan Jersch, Tierschutzpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke
  • facebook.com: Beitrag des Hamburger Tierschutzvereines vom 16. Januar 2023
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