Bislang nicht verfolgte Spur "Göhrde-Morde": Polizei findet Telefonbuch nach Aufruf
Im Fall der sogenannten Göhrde-Morde ist die Polizei nach einem Aufruf fündig geworden: Die alten Telefonbücher aus Hamburg sind aufgetaucht.
Ein wichtiges Telefonbuch für die Ermittlungen zu den sogenannten Göhrde-Morden ist nach einem Aufruf der Polizei aufgetaucht. "Wir sind total begeistert von den Reaktionen aus der Bevölkerung", sagte eine Sprecherin der Polizei Lüneburg am Donnerstag. Es seien über 100 neue Hinweise zu dem Fall eingegangen – viele zu dem gesuchten Hamburger Telefonbuch aus dem Jahr 1989.
In dem bisher ungeklärten Kriminalfall gehen die Ermittler einer bisher nicht verfolgten Spur nach. Sie wollen bestimmte damalige Telefonnummern mit der Vorwahl 040 abgleichen. Bloß: Bisher hatten die Beamten kein entsprechendes Telefonbuch zur Verfügung. Deshalb wandte sich die Polizei an die Bevölkerung. Neben bereitgestellten Telefonbüchern seien auch weitere Hinweise zu den Ermittlungen eingegangen, sagte der leitende Ermittler Thilo Speich.
Die "Göhrde-Morde" bezeichnen den gewaltsamen Tod von zwei Paaren in der Gemeinde Göhrde im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg im Sommer 1989. Der Hauptverdächtige, ein Friedhofsgärtner, hat im Jahr 1993 in Untersuchungshaft Suizid begangen. Die Polizei prüft aber Hinweise auf einen mutmaßlichen Mittäter. Das Sachgebiet "Cold Case" der Lüneburger Polizei ermittelt seit 2017 in dem Fall und geht über 2000 Hinweisen nach.
- Nachrichtenagentur dpa