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Hagen: Verwirrender Ticketverkauf an Bahnhöfen


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Alles war anders
Verwirrender Ticketkauf an Bahnhöfen in Hagen

Von Jan Eckhoff

27.01.2020Lesedauer: 2 Min.
Ticketautomaten am Bahnhof Hagen-Wehringhausen: Am gewohnten roten Automaten der Deutschen Bahn (links) ist, wie hier zu sehen, kein Ticketkauf mehr möglich. Fahrkarten für den Nah- und Fernverkehr müssen nun am neuen grünen Automaten erworben werden.Vergrößern des Bildes
Ticketautomaten am Bahnhof Hagen-Wehringhausen: Am gewohnten roten Automaten der Deutschen Bahn (links) ist, wie hier zu sehen, kein Ticketkauf mehr möglich. Fahrkarten für den Nah- und Fernverkehr müssen nun am neuen grünen Automaten erworben werden. (Quelle: Eckhoff)
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Mitte Dezember war für viele Reisende im Hagener Nahverkehr plötzlich alles anders. Neben einem umfassenden Fahrplanwechsel gab es auch eine Umstellung beim Ticketverkauf im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

Eine Änderung beim Fahrkartenverkauf sorgt seit Mitte Dezember für teils komplizierte Ticketkäufe in Hagen. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ist für die Fahrkarten im Nahverkehr, also in Bussen, Straßen- und U-Bahnen, Regionalzügen und S-Bahnen, verantwortlich. Er bestimmt deren Preise und Verkauf. Die Preise wurden im Dezember letzten Jahres erhöht. Den Verkauf vor Ort übernehmen die örtlichen Verkehrsbetriebe – in Hagen etwa die Hagener Straßenbahn AG – und an den Bahnhöfen tat dies bislang die Deutsche Bahn.

Das war so einfach wie logisch: Es gab die bekannten roten Fahrkartenautomaten, an denen Start und Ziel eingetippt wurden, Geld rein und schon kam das richtige Ticket heraus. Wem das zu kompliziert wurde, der ging eben in ein Reisecenter der Bahn und erhielt dort passend das gesamte Fahrkartenangebot, ob nun im VRR-Bereich, ganz NRW oder weit darüber hinaus.

Keine Fahrkarten bei der Bahn

Doch dann kam der 15. Dezember 2019 und plötzlich war alles anders. Im Eingang des Reisecenters stand ein junger Mann und erklärte allen potenziellen Reisenden freundlich: "Falls Sie ein Ticket im Nahverkehr benötigen, müssen Sie dieses jetzt gegenüber im Buchladen kaufen." Grund sei eine Kündigung des Vertrages, den der VRR bislang mit der Deutschen Bahn hatte. Für den Ticketverkauf im Nahverkehr sei nun das Unternehmen Transdev zuständig.

Und auch die roten Automaten im Hauptbahnhof wollten plötzlich nicht mehr so wie früher. Eine Fahrt mit dem ICE nach Hamburg? Kein Problem. Eine Fahrt nach Dortmund mit der S-Bahn? Geht leider nicht. Nahverkehrstickets nur noch bei Transdev und deren neuen, grünen Automaten, die am Hagener Hauptbahnhof einige ihrer roten Brüder ersetzt haben.

Reisezentrum kürzer geöffnet

Im ersten Moment noch verwirrender wurde es an vielen S-Bahn-Stationen, an denen ausschließlich der Nahverkehr hält. Während die roten Automaten fortan einfach den Dienst versagten ("Ich werde in Kürze abgebaut, nutzen Sie gerne unsere App!", verkündet das Display), wurden auch hier an anderen Stellen grüne Automaten aufgestellt. Diese bieten eine ungewohnte Oberfläche: VRR-Gebiet, Westfalentarif oder Deutsche Bahn? Zuerst muss ein Anbieter gewählt werden, dann wird dessen eigene Oberfläche geladen – ein bisschen Nervenkitzel, kurz bevor der Zug einrollt.

"Es wird auch keine einheitliche Oberfläche geben", betont VRR-Pressesprecher Dino Niemann auf Nachfrage. Dies liege daran, dass DB-Tickets nur als zusätzliche Dienstleistung angeboten würden. "Wir sind mit Anlaufschwierigkeiten gestartet. Die langen Ladezeiten sind ein Systemproblem, das aber abgestellt wird."

Probleme bei der Nutzerfreundlichkeit sieht Niemann jedoch nicht: "Wer einigermaßen Sachverstand hat, kann unsere Automaten bedienen. Unserer Meinung nach ist alles gut und ausführlich kommentiert." Es bleibt zu hoffen, dass diesen Sachverstand auch wirklich viele Reisende entwickeln, denn just hat das Reisezentrum der Deutschen Bahn am Hagener Hauptbahnhof seine Öffnungszeiten drastisch reduziert, an Wochenenden ist es gar nicht mehr geöffnet. Verantwortlich seien, so ein Sprecher der Bahn gegenüber der Hagener "Westfalenpost", wirtschaftliche Gründe.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Gespräch mit Dino Niemann
  • Internetseite des VRR
  • Westfalenpost Hagen
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