Passanten sehen zu Rocker entführen Mann auf offener Straße in Hagen
In Hagen ist ein Mann offenbar von Rockern mitten auf der Straße in ein Auto eingeladen und entführt worden. Obwohl mehrere Passanten den Vorfall beobachtet haben sollen, griff niemand ein.
Eine offenbar im Drogenmilieu in Hagen begangene Entführung beschäftigt Staatsanwaltschaft und Polizei. Wie die Behörden am Freitag mitteilten, hat eine Überwachungskameras an einer Spielhalle in Hagen aufgezeichnet, wie ein 22-Jähriger von den Tätern in ein Auto eingeladen wurde. Er soll dabei bewusstlos gewesen sein.
Wie die Polizei weiter mitteilte, soll sich die Tat schon am 16. Januar ereignet haben. Eine Kamera zeichnete demnach auch fünf unbeteiligte Zuschauer auf. Die Passanten schauten demnach zumindest zeitweise dem Geschehen zu, ohne einzugreifen oder die Polizei zu alarmieren.
Schulden bei Rockern
Bei dem Entführungsfall ging es offenbar um eine räuberische Erpressung im Rockermilieu, die das Opfer später selbst bei der Polizei anzeigte. Wie die "WAZ" berichtet, habe der 22-Jährige, der ein Drogendealer sein soll, Schulden bei dem Rockerclub "Freeway Riders" gehabt.
Demnach gab er an, den Rockern 4.000 Euro zu schulden. Das hätten die Rocker ihn am Vorabend der Entführung bei einem Treffen eröffnet und ihn aufgefordert, das Geld bis zum nächsten Tag zu bezahlen. Er sei außerdem von den Tätern mit einer Stich- und Schusswaffe bedroht worden.
Zwei mutmaßliche Haupttäter im Alter von 23 und 26 Jahren wurden inzwischen festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Hagen prüft nun, ob gegen die Beobachter der Tat Strafverfahren wegen unterlassener Hilfeleistung einleitet.
- Nachrichtenagentur AFP
- "WAZ": Mann wird in Hagen von Rockern entführt und bedroht