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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mit Konfetti und Kostümen So feierte Hagen den Sessionsbeginn
"Hagau lo gohn" schallte es am Montag wieder durch den Ratssaal des Hagener Rathauses. Über 200 Gäste waren am Morgen des 11.11. zusammengekommen und läuteten bei jecker Musik gemeinsam mit der Stadtverwaltung die Session 2019/2020 ein.
Der 11. November ist nicht nur in den Karnevalshochburgen wie Köln, Mainz und Düsseldorf ein großes Event. Auch in Hagen wird der Tag unter dem Motto "Hagau lo gohn" gefeiert. Das bedeutet so viel wie "Hagen, lass gehn" – und ist der Narrenruf der Hagener Karnevalisten.
Von der guten Stimmung im Rathaus war der Vizepräsident des Festkomitees, Markus Krause, begeistert. Er freute sich, dass die Veranstaltung wieder einmal so gut besucht war. Insgesamt gehören elf Karnevalsvereine zum bunten Treiben des Hagener Karnevals. Sie sorgen zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch für stets für Stimmung in der Volmestadt.
"Zwischen Totensonntag und dem 6. Januar pausieren wir aber, da soll Zeit für Besinnlichkeit und die Feiertage sein", erklärt Krause, der während der Session Vize von Präsident Moritz Padberg ist. In der karnevalistischen "Off-Season" nennt man die beiden dann einfach 1. und 2. Vorsitzender. Höhepunkt der Session ist in jedem Jahr der Rosenmontagszug in der Hagener Innenstadt, der durch sein Ausmaß und die zahlreichen Besucher Jahr für Jahr die größte Open-Air-Veranstaltung der Stadt ist.
Inthronisierung des neuen Prinzenpaars
Etwas verspätet, nämlich einige Minuten nach 11.11 Uhr kam dann auch die Sessionseröffnung zu ihrem Höhepunkt: Oberbürgermeister Erik O. Schulz verabschiedete das scheidende Prinzenpaar Marvin und Sabrina und begrüßte anschließend zunächst das neue Kinderprinzenpaar Septimus und Marie sowie die neuen Regenten Dennis und Doreen von der KG Grün-Weiss Vorhalle.
Was der Karneval den Hagenern bedeutet, zeigte sich nicht zuletzt durch den tränenreichen Abschied von Prinzessin Sabrina, die mit ihrer Dankesrede den ganzen Saal rührte. Und auch Prinz Marvin ging das Ende seiner Amtszeit sichtlich nahe: "Es war eine tolle Session für uns. Mit Stolz gebe ich das Zepter nun an Dennis weiter und wünsche ihm und Doreen viel Spaß und Erfolg", sagte er, bevor ihm die Präsidenten Zepter und Feder abnehmen mussten.
Ein bisschen verrückt sein
"Prinzenpaar werden, kann in Hagen übrigens theoretisch jeder", erklärte Markus Krause. Häufig stammen die Anwärter dann aber doch aus den örtlichen Karnevalsvereinen. Denn ein Prinzenpaar zu finden, gestalte sich mit der Zeit immer schwieriger: "Die Regentschaft kostet viel Zeit und Geld, das hält viele potentielle Kandidaten ab. Wir arbeiten aber darauf hin, dass die Prinzeneinlage irgendwann durch Sponsoren getragen wird. Das wäre eine Wunschvorstellung."
Denn neben dem Erhalt des Brauchtums ist die größte Motivation von Markus Krause, dass die Karnevalisten Hagen attraktiv halten und den Bürgern etwas bieten. Daran arbeiten die Vereine und das Festkomitee das ganze Jahr über. "Und man muss natürlich auch ein wenig verrückt sein", schmunzelt er.
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Die nächsten großen Karnevals-Ereignisse sind der Prinzenball am 11. Januar sowie die beiden Hagener Karnevalsumzüge am Sonntag vor Rosenmontag in Hagen-Boele sowie der große Rosenmontagszug.
- Gespräch mit Markus Krause
- Rede von Prinz Marvin
- Eindrücke vor Ort