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Hagen: die Betreiber des "Liebes Bisschen"-Markts im Interview


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"Liebes Bisschen"-Designmarkt
Wie vier Freunde mit einer Idee Kreativität nach Hagen brachten

InterviewVon Jan Eckhoff

Aktualisiert am 25.09.2019Lesedauer: 4 Min.
Vier Menschen sitzen auf einer Laderampe: Jessica Nitsche, Elena Grell, Christian Köhler und Martina Döbler (v.l.n.r.) organisieren seit 2011 den einzigen Designmarkt in Hagen.Vergrößern des Bildes
Vier Menschen sitzen auf einer Laderampe: Jessica Nitsche, Elena Grell, Christian Köhler und Martina Döbler (v.l.n.r.) organisieren seit 2011 den einzigen Designmarkt in Hagen. (Quelle: Veranstalter)
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2011 wurde in Hagen zum ersten Mal ein Designmarkt organisiert. Am Samstag geht der "Liebes Bisschen"-Markt bereits in die achte Auflage. t-online.de sprach mit den Initiatoren Martina Döbler, Christian Köhler und Jessica Nitsche über die Schwierigkeiten und die Leidenschaft, eine solche Veranstaltung durchzuführen.

t-online.de: Wie kommt man auf die Idee, in Hagen einen Designmarkt zu veranstalten?

Köhler: Das Team, das "Liebes Bisschen" organisiert, sind nicht nur wir drei. Elena Grell ist noch mit im Team, allerdings leider heute nicht hier. Angefangen haben wir, weil wir schon während unseres Design-Studiums viel selber gemacht haben. Wir kennen auch ganz viele Leute, die kreativ arbeiten. Und dann hat sich das einfach so entwickelt. Viele haben ihre Sachen privat oder online verkauft, aber man konnte es sich nirgendwo mal gesammelt anschauen, es in die Hand nehmen.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, mit dem Markt in das Kulturzentrum Pelmke zu gehen?

Nitsche: Als wir nach verschiedenen Ortswechseln 2017 keine Zusagen für andere Hallen bekommen hatten, sind wir an die Pelmke herangetreten. Wir waren nicht sicher, ob das funktioniert. Die Hallen waren ja nicht nur deutlich größer, sondern auch nicht auf drei Etagen verteilt. Aber die Infrastruktur ist schon vorhanden.

Köhler: Sowohl in den Elbershallen wie auch in der Rehstraße kam hinzu, dass die Besitzer sich vorbehalten haben, uns bis vier Wochen vor Marktbeginn noch absagen zu können, falls sie einen dauerhaften Mieter finden würden. Und das ist natürlich keine Basis.

Würdet ihr denn sagen, dass das Ambiente für so einen Markt in den großen Hallen schöner war?

Nitsche: Schöner würde ich nicht sagen. Die Pelmke ist natürlich kleiner, aber auch intimer, familiärer. Wir haben bislang sowohl von den Ausstellern wie auch den Besuchern nur positive Resonanz bekommen. Wir hatten Sorge, dass die geringere mögliche Besucherzahl zu Beschwerden der Händler führen könnte. Aber die Tendenz solcher Märkte ist eh zurückgegangen. In Hagen funktioniert es noch, aber in anderen Städten wird es schon schwierig.

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Wie viele Leute kommen zu eurem Markt? Wie hat sich das verändert?

Köhler: Es waren im ersten Jahr etwa 1.300 Menschen, dann wurden es mehr. In der Trafo-Halle waren einmal 2.500 Gäste. In der Pelmke hat sich die Anzahl etwa halbiert, es kommen insgesamt rund 1.000 Besucherinnen und Besucher.

Nitsche: Aber auch die Zahl der Stände hat sich verändert. In diesem Jahr haben wir 33 Aussteller, in den großen Hallen waren es etwa 60.

Wird es wieder Foodtrucks geben?

Nitsche: Wir haben einen Foodtruck aus Hagen vor der Tür, der Hotdogs macht und im Gebäude noch andere Angebote.

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Beim Essen seid ihr total regional. Kommen von den anderen Ausstellern auch welche aus der Gegend oder reisen alle weit an?

Döbler: Es sind diesmal zehn dabei, die aus Hagen kommen, also ein knappes Drittel.

Wie ist das Publikum, das zu euch kommt?

Köhler: Mein Eindruck ist, dass anfangs mehr Leute aus der Kunst- und Kulturszene da waren und besonders hippe Leute. Aber mittlerweile ist das total bunt gemischt. Viele bringen jetzt auch mal ihre Eltern mit.

Wie lange dauert denn die Vorbereitungszeit für einen Markt?

Köhler: Nach Ostern können sich die Aussteller bewerben. Sie müssen einen Fragebogen ausfüllen und Fotos von Arbeitsproben schicken, damit wir ein ausgewogenes Angebot haben.

Anfangs habt ihr gesagt, dass ihr vier Personen seid. Stemmt ihr mit vier Personen den ganzen Markt?

Nitsche: Am Markttag helfen uns viele Freunde und Verwandte, sitzen an der Kasse, backen Waffeln oder schleppen Kisten. Der große Vorteil der Pelmke, dass alles da ist, ist nämlich auch ein großer Nachteil: Es ist viel drin. Und wir müssen zunächst Platz schaffen.

Köhler: Die ganzen Matten aus den Turnräumen müssen raus, die Tische aus den Seminarräumen auf den Dachboden oder in den Keller. Und natürlich muss das alles nach dem Markt wieder an seinen Platz.

Bei der ganzen Arbeit, von der ihr berichtet, gehe ich davon aus, dass sich so ein Markt finanziell nicht wirklich lohnt …

Köhler: Unterm Strich hatten wir bislang zwar immer ein Plus, aber davon gehen wir dann mit unseren ehrenamtlichen Helfenden etwas essen. Darüber hinaus kann man sowas nur aus Spaß an der Freude machen.

Wenn es eine neue große Halle gäbe: Würdet ihr den Markt wieder größer aufziehen wollen?

Nitsche: Ich finde es gut in der Pelmke, da müssen wir nicht immer alles komplett neu planen und auch nicht alle Genehmigungen jedes Jahr neu einholen.

Köhler: Auf eine große Halle habe ich eigentlich keine Lust mehr. Es ist jetzt einfach viel weniger Stress. Strom ist da, die Fenster sind dicht.


Döbler: Wir haben auch das Gefühl, dass es so groß nicht mehr funktioniert. Dann müsste man sich ein komplett neues Konzept ausdenken und mit anderen Kooperationspartnern arbeiten.

Vielen Dank für das Gespräch!

Am kommenden Samstag, den 28. September, findet von 12 bis 20 Uhr der "Liebes Bisschen"-Markt im Kulturzentrum Pelmke, Pelmkestraße 14, statt.

Verwendete Quellen
  • Interview mit Döbler/Köhler/Nitsche
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