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Frankfurt: Demonstranten gegen Waffenlieferungen an die Ukraine


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Ostermarsch in Frankfurt
Demonstranten gegen Waffenlieferungen an die Ukraine

Katrin Börsch

19.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Ostermarsch für den Frieden in Frankfurt am Main: Nicht alle können die Forderung der Demonstranten nachvollziehen.Vergrößern des Bildes
Ostermarsch für den Frieden in Frankfurt am Main: Nicht alle können die Forderung der Demonstranten nachvollziehen. (Quelle: Katrin Börsch/T-Online-bilder)
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"Legt die Waffen nieder" – so der Leitspruch des Ostermarschs am Römerberg in Frankfurt. Rund 2.500 Demonstranten versammelten sich laut Polizei. Einige ihrer Forderungen sorgten vorab für Diskussionen.

Keine Waffenlieferungen in die Ukraine forderten die Veranstalter des Ostermarschs. Verschiedene Fahrradkorsos aus Darmstadt, Eschborn und Offenbach haben sich schon am Vormittag des Ostermontag getroffen, um nach Frankfurt weiterzuziehen. Weitere Demonstrierende versammelten sich in den Stadtteilen Eschersheim und Niederrad.

"Das hat mit Rassismus zu tun"

Über den Platz auf dem Römerberg spaziert eine Frau mit blau-weißer Friedensflagge. Veronika Gielow demonstriert gegen Kriege weltweit, insbesondere aber gegen den in der Ukraine. Der fühle sich besonders nah an, sagt sie. Über andere Kriege werde kaum berichtet. "Ich glaube schon, dass das mit Rassismus zu tun hat", sagt sie und spielt auf die Ungleichbehandlung von ukrainischen Geflüchteten und jenen aus nicht-europäischen Ländern an.

Zur meistbesuchten Zeit haben sich am Römerberg laut der Polizei rund 2.500 Menschen versammelt. Der Aufruf zum Ostermarsch wird von einer Reihe linker Gruppierungen unterstützt, aber auch von Gruppen wie den Naturfreunden Hessen, Greenpeace Frankfurt, dem Türkischen Volkshaus und der christlichen Friedensbewegung Pax Christi.

"Dass die Grünen nun auch für Waffenexporte sind, ist Wahnsinn"

Im Zentrum des Platzes demonstriert Muhammed Rainem für Frieden in Palästina. "Ich weiß, was es bedeutet, seine Heimat verlassen zu müssen", sagt er. Er kritisiert Putins Verbrechen, aber auch die Position, die die USA einnehmen: "Wir haben gesehen, was in Libyen und dem Irak passiert ist. Was haben diese Einsätze gebracht?" "Dass die Grünen in der Ampelkoalition nun auch für Waffenexporte sind, ist Wahnsinn", sagt Rainem.

Werner Krone ist mit dem Fahrradkorso aus Darmstadt gekommen. "Was können wir als Bürger sonst tun, als zu demonstrieren?", fragt er. Krone ist gegen eine Aufrüstung und das Sondervermögen an die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro. Neben ihm steht Norbert Wendel. Er sagt: "Wir setzen uns hier für Frieden und gegen Waffenlieferungen ein, denn Waffen haben noch nie einen Krieg beendet."

Kaum russische und ukrainische Flaggen auf der Demo

Krone fügt hinzu, dass er auf der heutigen Demonstration bisher weder russische noch ukrainische Fahnen entdeckt habe. Und es stimmt: Tatsächlich sind kaum Nationalflaggen, sondern eher solche mit Friedenssymbolen wie der Taube auf blauem Grund oder der Regenbogenflagge mit dem italienischen Wort "Pace" für "Frieden" zu finden.

"Ich bin verzweifelt"

Ein wenig später ist doch eine Gruppe zu sehen, die Schilder in den Farben der Ukraine in die Höhe hält. "Wir möchten uns mit den Ukrainern solidarisieren", sagen Andreas Duetsch und Ursula Langer. Duetsch ist unschlüssig, welche Maßnahmen die verzwickte Situation in der Ukraine lösen könnten: "Ich bin verzweifelt und hätte es nicht für möglich gehalten, dass so etwas wieder passiert". Er sei in den 1980er-Jahren Kriegsdienstverweigerer gewesen.

"Pazifismus auf Kosten anderer ist zynisch."

Einige Forderungen der Friedensbewegung sorgten vorab für Diskussionen. Das Motto "Frieden schaffen ohne Waffen" zeuge aktuell von Arroganz gegenüber den Menschen in der Ukraine, sagte der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) dem Bayerischen Rundfunk. "Pazifismus auf Kosten anderer ist zynisch."

Das Netzwerk Friedenskooperative in Bonn zog zum Abschluss der Ostermärsche eine positive Bilanz. Die Zahl der Teilnehmer sei im Vergleich zu den Vorjahren "moderat" angestiegen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen vor Ort am 18.04.2022
  • Nachrichtenagentur: dpa
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