Frankfurt am Main Gefahrstoff in Frankfurter Industriepark ausgetreten
Im Frankfurter Industriepark Höchst ist am Mittwoch ein Gefahrstoff ausgetreten. Die Bewohner angrenzender Stadtteile wurden mit Sirenen gewarnt. Erst nach dreieinhalb Stunden konnte das Leck geschlossen und der Alarm aufgehoben werden.
Laut Industriepark trat der Stoff gegen 13.30 Uhr aus bisher unbekanntem Grund bei einem Betrieb für Schwefel- und Zinkchemie aus. Aufgrund der vorherrschenden Windrichtung waren vor allem der Stadtteil Schwanheim und die Stadt Kelsterbach betroffen. Auch der Schiffsverkehr auf dem Main wurde eingestellt.
Der Industriepark warnte die Anwohner: "Bitte in Gebäude gehen, Kinder ins Haus rufen, Fenster/Türen schließen, Lüftungs-/Klimageräte abschalten, Radio an!". Die Polizei war mit Lautsprechern vor Ort. Die Werksfeuerwehr schlug die ausgetretenen Stoffe mit einem Wasserschleier nieder.
Nach Angaben der Firma handelt es sich um Oleum - eine Lösung von Schwefeltrioxid in Schwefelsäure. Oleum bildet bei Kontakt mit der Luftfeuchtigkeit starken Nebel. Es verursacht bei direktem Kontakt schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden und kann die Atemwege reizen. Der Stoff wird unter anderem zur Herstellung von Lebensmittel-Zusatzstoffen benötigt.
Einsatzkräfte waren den ganzen Nachmittag vor Ort, um die Ausbreitung zu stoppen und Messungen durchzuführen. "Bislang liegen alle Messwerte unterhalb der Nachweisgrenze", teilte die Firma am Nachmittag mit. Kurz vor 17.00 Uhr dann die Entwarnung: "Der Stoffaustritt konnte inzwischen gestoppt werden. Die Werkfeuerwehr hat die Austrittsstelle abgedichtet."