Nur noch eine Etappe Junge Pilotin will Weltrekord nach Hause fliegen
Im August 2021 ist sie aufgebrochen, nun hat sie das Ziel fast erreicht. Zara Rutherford fehlt zu ihrer Weltumrundung im Ultraleichtflugzeug nur noch ein einziger Start – und den will sie Donnerstag von Hessen aus in Angriff nehmen.
Die vorletzte Landung ist geschafft: Am Mittwoch setzte die 19-jährige Zara Rutherford mit ihrem Ultraleichtflugzeug auf dem Flughafen in Egelsbach nahe Frankfurt auf, parkte, streckte, den Daumen empor und strahlte die Wolken weg.
Die junge Frau steht nun unmittelbar vorm Weltrekord, den sie sich im Guinness-Buch der Rekorde eintragen lassen möchte: Donnerstag will sie zur letzten Etappe ihrer Weltumrundung starten. Ziel ist das belgische Kortrijk, wo ihre Reise vergangenes Jahr begann.
52.000 Kilometer um die Welt
Von dort aus war die junge Frau am 18. August im Shark Aero UL gestartet. Insgesamt 52.000 Kilometer hat sie bisher zurückgelegt, mit einer Reisegeschwindigkeit von bis zu 260 km/h.
Zuerst führte sie ihre Route Richtung Nordwesten: Über England, Schottland, Island, Grönland ging es nach Kanada. Dann flog Rutherford durch die USA Richtung Süden bis zur Karibik, an der US-Westküste wieder nach Norden, über die Beringstraße nach Russland, von dort durch Südkorea, Indonesien, Indien und schließlich über den Nahen Osten zurück nach Europa.
Pilotin in Frankfurt-Egelsbach: "Das fand ich entmutigend"
Rutherford hat diese Reise unternommen, um die jüngste Frau der Welt werden, die die Weltumrundung im Flugzeug alleine schafft. Bislang hält diesen Weltrekord die US-Amerikanerin Shaesta Waiz, die im Alter von 30 Jahren den Planeten umflog. Männlicher Rekordhalter ist ein 18-Jähriger.
"Als ich aufwuchs, gab es kaum Pilotinnen", sagte Rutherford nach ihrer Landung in Egelsbach. "Das fand ich entmutigend." Jetzt hoffe sie, zum Vorbild zu werden und mehr Mädchen für Naturwissenschaft und Luftverkehr begeistern zu können.
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Rutherford steuerte auf Sicht
Außerdem sagte Rutherford, sei der Flug eine tolle Erfahrung gewesen, die sie aber nicht wiederholen wolle. Jetzt freue sie sich nach "langen fünf Monaten" auf ihr Zuhause.
Zuletzt hatte Rutherford große Probleme wegen schlechter Sicht gehabt. Die Landung bei Frankfurt stand auf der Kippe. Die Sprecherin des kleinen Flugplatzes Frankfurt-Egelsbach hatte der Nachrichtenagentur dpa gesagt, Rutherford müsse möglicherweise eine andere Route nehmen. Denn die Pilotin steuere ihr Ultraleichtflugzeug auf Sicht – "da ist niedrige Wolkenbildung zu gefährlich".
- Nachrichtenagenturen dpa, AP
- Instagram-Profil und Homepage von Zara Rutherford