Corona-Demo in Frankfurt Abstandshölzer der Polizei sorgen für Aufsehen
Hunderte Menschen haben in Frankfurt gegen die Corona-Politik protestiert. Um die Einhaltung der Mindestabstände zu kontrollieren, setzte die Polizei Abstandshölzer ein – und erntet dafür Spott und Kritik im Netz.
Auf Twitter sorgt der Einsatz sogenannter Abstandshölzer durch die Frankfurter Polizei derzeit für Aufsehen. Videos zeigen Beamte, die auf einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen mit Zollstöcken die Einhaltung der vorgeschriebenen Mindestabstände kontrollieren. Zuvor war es laut Polizei immer wieder zu Verstößen unter anderem gegen die Abstandsregeln gekommen. Die Hölzer habe man zur "nachvollziehbaren Überprüfung" der Abstände eingesetzt, hieß es.
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"... ein Irrenhaus... ich kann nicht mehr", kommentiert ein Nutzer mit mehreren lachenden Emojis ein von ihm geteiltes Video auf Twitter. "Deutsche Gründlichkeit", scherzt ein anderer unter einer weiteren veröffentlichten Aufnahme.
Abstandshölzer in Frankfurt: "harmloser als Wasserwerfer"
Doch nicht allen ist bei dem Vorgehen der Polizei zum Lachen zumute. "Politiker machen Fotos beim Gruppenkuscheln in Innenräumen und draußen müssen Menschen 1,50 m Abstand halten", moniert etwa ein Nutzer. "In Zeiten wo die Kinderporongrafie boomt...laufen die mit Zollstöcken durch die Gegend. Sowas kann man sich echt nicht mehr ausdenken", wettert eine weitere Userin.
Einige zeigen dann aber doch Verständnis für den Einsatz der Abstandshölzer. "Ich finde es o.k.", kommentiert eine Frau. Der Zollstock sei korrekt und werde nicht infrage gestellt.
Anders sehe es aus, wenn die Polizei die Menschen nur anspreche und lange Diskussionen führen müsse, ob der Abstand von eineinhalb Metern gegeben ist oder nicht. "Bedauerlich ist, dass viele sich noch so verhalten, dass diese Maßnahme notwendig ist", findet sie. "Ein Zollstock ist immer noch harmloser als ein Wasserwerfer", argumentiert eine andere Nutzerin.
Bundesweite Proteste gegen Corona-Maßnahmen weitgehend friedlich
Am Samstag waren in Frankfurt Hunderte Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Corona-Politik zu demonstrieren. Dabei hatte die Polizei immer wieder mit Demonstrierenden zu tun, die keine Masken trugen und sich nicht an die vorgeschriebenen Mindestabstände hielten, wie sie auf Twitter mitteilte.
Auch in anderen deutschen Städten war es am Samstag zu Protesten gekommen. Die größte Demonstration fand mit rund 11.500 Teilnehmenden in Hamburg statt. Die Proteste verliefen überwiegend friedlich – vereinzelt kam es jedoch zu Übergriffen auf Beamte, Journalisten und Demonstranten.
- Eigene Recherche
- Polizei Frankfurt/Twitter