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Hessen: Dutzende Flüchtlinge finden Kirchenasyl – neue Zahlen für 2024


Die meisten kommen aus Syrien
Dutzende Flüchtlinge finden in Hessen Kirchenasyl

Von dpa
Aktualisiert am 25.01.2025 - 09:03 UhrLesedauer: 2 Min.
Der Dom St. Salvator zu Fulda (Archivbild):Vergrößern des Bildes
Der Dom St. Salvator zu Fulda (Archivbild): Das dortige Bistum gewährt Asyl, wenn eine Abschiebung in ein Land drohte, bei dem es Hinweise auf "systemische Mängel" gab. (Quelle: IMAGO/Peter Schickert)
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Beim Kirchenasyl werden Flüchtlinge befristet in kirchlichen Räumen aufgenommen. In Hessen fanden im vergangenen Jahr dutzende Menschen Unterschlupf.

Im vergangenen Jahr haben zahlreiche Flüchtlinge Kirchenasyl in Hessen gefunden. Das geht aus Angaben der beiden evangelischen Kirchen von Kurhessen-Waldeck (EKKW) und in Hessen und Nassau (EKHN) sowie der Bistümer Limburg, Fulda und Mainz hervor.

Die EKKW gewährte demnach in 44 Fällen Kirchenasyl. Die häufigsten Herkunftsländer der Menschen seien Syrien und Äthiopien gewesen. Die Gründe, warum Kirchengemeinden Kirchenasyl gewährten, lägen in den dringenden humanitären Situationen der Asylsuchenden und den individuellen Erfahrungen, die sie in den Ländern gemacht hätten, hieß es.

Kirchenasylgäste berichten von Misshandlungen

Bei der überwiegenden Mehrheit der Kirchenasyl-Fälle handelte es sich laut Kirche um sogenannte Dublin-Fälle. Für diese Asylverfahren sei eigentlich ein anderes europäisches Land zuständig, in das die Abschiebung drohe. Am häufigsten seien das Bulgarien und Kroatien gewesen.

"Kirchenasylgäste berichten aus diesen Ländern von schweren Misshandlungen", teilte die EKKW mit. Etwa durch die Polizei und in Form von Inhaftierungen und Demütigungen, nicht ausreichend Nahrungsmitteln und fehlender medizinischer Versorgung.

Das Kirchenasyl bedeute nicht, dass Menschen vor den Behörden versteckt würden, vielmehr würde der Aufenthalt der betreffenden Person in kirchlichen Räumen dem Bundesamt für Migration und Flucht mitgeteilt, erklärte die EKKW. Die EKHN teilte mit, dass sie ähnliche Zahlen wie im Vorjahr erwarte. Im Jahr 2023 hatten sie 167 Menschen Kirchenasyl gewährt.

Bistum gewährt Asyl bei Hinweisen auf "systematische Mängel"

Die Mehrzahl der Menschen, die im Jahr 2024 um Kirchenasyl im Bistum Fulda baten, stammten nach Angaben des Bistums aus Syrien. Kirchenasyl sei insbesondere gewährt worden, wenn eine Abschiebung in ein Ersteinreiseland gedroht habe, bei dem es Hinweise auf "systemische Mängel" gäbe.

Etwa, wenn betroffene Menschen glaubhaft von gewalttätigen Übergriffen durch Sicherheitskräfte und von menschenunwürdigen Unterbringungsbedingungen berichtet hatten. Genaue Zahlen nannte das Bistum nicht.

Kein Fall von Kirchenasyl im Bistum Mainz

Das Bistum Limburg gewährte im vergangenen Jahr 15 Menschen Kirchenasyl. Sie kamen aus Syrien, Afghanistan, der Türkei, Somalia und Äthiopien. Im Bistum Mainz gab es dagegen im vergangenen Jahr keinen Fall von Kirchenasyl.

Das Bistum erklärte, es seien Verfahrenswege ausgearbeitet worden, die sicherstellten, dass eine gute und vernünftige Kommunikation zwischen staatlichen und kirchlichen Stellen gewährleistet sei. "Das Kirchenasyl kann nicht dazu dienen, das staatliche Asylrecht auszuhebeln oder gar die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gefährden", hieß es.

Als Kirchenasyl wird die befristete Aufnahme von Geflüchteten in kirchlichen Räumen bezeichnet, denen bei Abschiebung Gefahr für Leib und Leben oder die Verletzung ihrer Menschenrechte droht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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