Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Frankfurter Talkshow-Jubiläum Scholz in der "Olaf-Show": "Weine nicht, wenn's der Friedrich wird"
Am Samstag war Kanzler Olaf Scholz der Stargast der Frankfurter Talkshow "Bembel und Gebabbel". Wer noch dabei war und was dem Kanzler nachts den Schlaf raubt.
Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat vergangenen Sonntag nicht nur selbst viel lachen müssen, sondern auch für den einen oder anderen Lacher gesorgt. Dabei ging es unter anderem um seine Piraten-Augenklappe bei der "Großen Olaf-Show". Unter diesem Titel hat Moderator Bernd Reisig nämlich die 100. Ausgabe seiner Talkshow "Bembel und Gebabbel" angekündigt. Was sich die Zuschauer genau darunter vorstellen konnten, hatte er im Vorfeld seiner Sendung nicht bekannt gegeben.
Und so treffen sich im Rahmen der "großen Olaf-Show" Kanzler Olaf Scholz, Olaf, der Schneemann aus dem Animationsfilm "Die Eiskönigin", Comedian Olaf Schubert und eine Privatperson namens Olaf Scholz aus Bergisch-Gladbach. Am Stammtisch, der aus dem Inventar eines typischen Frankfurter Apfelweinlokals stammt, werden die verschiedenen Olafs im Wechsel dem Kanzler und Reisig gegenübergesetzt. Getrunken wird dabei natürlich Äppler.
Olaf Schubert: "Weine nicht, wenn's der Friedrich wird"
Den ersten Auftritt macht Olaf Scholz, der Privatbürger aus Bergisch-Gladbach. Dem Kanzler stellt er keine Fragen und verlässt den Tisch auch wieder schnell, nachdem er Reisig und dem Publikum erzählt hat, dass sein Sohn in der Schule oft gefragt werde, ob er Scholz‘ Sohn sei. Auftritt Nummer zwei legt der Schneemann Olaf hin. Er soll des Kanzlers Charaktereigenschaften erraten. Von "gutherzig" bis hin zu "unbeholfen". Bei Letzterem erinnert er das Publikum an die Zeit, in der der Kanzler mit Augenklappe unterwegs war. Scholz war nämlich vorletztes Jahr beim Joggen gestürzt und hatte sein verletztes Auge mit der Klappe kaschiert.
Comedian Olaf Schubert darf als Nächster ran. Er bringt das Publikum mit seinem Humor nicht nur zum Lachen, sondern spielt dem Kanzler ein Lied auf seinem Rollpiano vor. Das Stück ist genau eine Strophe lang: "Weine nicht, wenn’s der Friedrich wird." Mehr will Schubert nicht spielen, denn eine Amtszeit erhalte auch nur eine Strophe.
Scholz: "Die größte Feigheit ist es, dumm zu sein"
Reisig selbst wählt in seiner Moderation nicht nur leichte, sondern auch ernste Themen, mit denen er Scholz am Stammtisch konfrontiert. Was dem Kanzler nachts den Schlaf rauben würde, fragt Reisig. "Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine". Scholz will, dass das Töten aufhört. "Die größte Feigheit ist es, dumm zu sein. Ich mache das, was ich richtig finde", sagt der Kanzler und erntet Applaus.
Auch um Elon Musk geht es und um den Einfluss reicher Menschen auf die Demokratie. Scholz sehe die Schwierigkeit für die Demokratie weniger in der Existenz der Superreichen, sondern vor allem in der Unterstützung rechter Lager in Europa durch Milliardäre wie Musk. Das Verhalten und die rechte Gesinnung des Tech-Milliardärs empfindet der Kanzler als die eigentliche Gefahr.
Neben seiner politischen Linie versucht Scholz in den anderthalb Stunden auch, sich von einer nahbaren und privaten Seite zu präsentieren. Angefangen damit, dass er verkündet, jeder Mensch dürfe ihn duzen. Außerdem verrät er etwas über seinen Musikgeschmack. Drei Songwünsche darf Scholz äußern und die werden dann live performt: "Fields of Gold" von Sting, "Summer of 69" von Bryan Adams sowie "All of Me" von John Legend. Letzteren Song habe er sich ausgesucht, weil er seine Frau so liebe.
- Reporterin vor Ort