Kritik an Transparenten im Frankfurt-Block Eintracht distanziert sich von queerfeindlichem Banner
Ein homophobes Banner aus dem Eintracht-Block zieht breite Kritik nach sich. Ein weiteres Transparent bedient Verschwörungstheorien.
Eintracht Frankfurt hat sich von einem queerfeindlichen Banner distanziert, das am Samstag im Fanblock des Fußball-Bundesligisten beim 1:0-Sieg beim FC St. Pauli zu sehen war. Es sei eine Botschaft vermittelt worden, die als queerfeindlich und homophob interpretiert werden könne, hieß es in einer Mitteilung des Vereins vom Sonntag.
Das Banner ließ wenig Spielraum für Interpretationen: "CBD statt CSD", hieß es auf einem Banner. Bei CBD handelt es sich um einen Wirkstoff von Cannabis. CSD ist die Abkürzung für den Christopher Street Day, einem wichtigen Fest- und Demonstrationstag der LGBTQ-Community. Die Abkürzung LGBTQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen sowie queere Menschen.
Weiteres Banner steht in der Kritik
Auch ein weiteres Banner aus dem Eintracht-Block sorgte für Kritik: "Eure Toleranz endet an der Spitze der Impfnadel", las sich darauf. Daneben: Eine Spritze in St. Paulis brauner Vereinsfarbe und der Aufschrift 5G. Dabei soll es sich offenbar um eine Spitze gegen die Corona-Politik des FC St. Pauli handeln. 5G bezieht sich dabei auf eine Corona-Verschwörungstheorie.
In der Eintracht-Mitteilung ließ sich Vereinspräsident Mathias Beck wie folgt zitieren: "Bei Eintracht Frankfurt sind alle Menschen herzlich willkommen, ganz egal welche sexuelle Orientierung sie haben. Wir verurteilen Fanbanner mit queerfeindlichen oder homophoben Inhalten."
Empörung in sozialen Medien
Die Banner zogen reichlich Kritik nach sich. Axel "Beve" Hoffmann, Mitarbeiter des Eintracht-Museums, schrieb auf seinem Blog: "Schon lang gefallen mir einzelne Auswüchse der sogenannten Fanszene nicht. Aber die Tapeten beim Spiel am Millerntor trafen mich ins Mark." Das eine Transparent sei "offen queerfeindlich", das andere "verschwurbelt." Zuvor hatte "hessenschau.de" darüber berichtet.
Der Frankfurter Bundestagsabgeordnete Omid Nouripour (Grüne), schrieb auf X (vormals Twitter): "Homophobie kann man weder hinter 'halt mal politisch inkorrekt' noch 'Schmähgesang' verstecken. Sie ist schlicht asozial. Das hat der Verein von Peter Fischer, Dario Minden und der RegenbogenAdler nicht verdient."
Auch in sozialen Medien lösten die Banner deutliche Kritik unter Fußball-Fans aus. So schrieb ein Eintracht-Fan auf X unter einem Beitrag: "Absolut peinlich. Man kann sich nur schämen." Ein weiterer Nutzer kommentierte: "Ist das eine peinliche Aktion, wow..." Ein anderer Nutzer fragte: "Ach, übernehmen bei Frankfurt die Rechten die Kurve?"
- Omid Nouripour auf X
- Eigene Beobachtungen