Frankfurt: Brückensperrung nach Sanierung löst Verkehrschaos aus

"Das erzürnt alle"

Brückensperrung löst Verkehrschaos aus

Eine wichtige Brücke für Autofahrer wurde erst vor vier Jahren saniert, musste jetzt aber wegen Sicherheitsrisiken komplett gesperrt werden. Die Folge ist ein Verkehrschaos.

Die kurzfristige Sperrung einer Brücke in der Frankfurter Nordweststadt hat ein Verkehrschaos ausgelöst. Grund für die Sperrung ist das Ergebnis einer statischen Nachrechnung, bei der eine sogenannte Spannungsrisskorrosion entdeckt wurde. Wie lange die Sperrung andauern wird, konnte die Stadt bisher nicht mitteilen. Andreas Schmidt, stellvertretender Leiter des Amtes für Straßenbau und Erschließung (ASE), erklärte: "Derzeit können wir noch keine konkrete Angabe zur Dauer der Sperrung machen. Zunächst müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werden."

Ortsvorsteherin Katja Klenner (CDU) zeigte laut Frankfurter Neue Presse (FNP) Verständnis für die vorsorgliche Maßnahme, äußerte jedoch Kritik an der Informationspolitik der Stadt. "Ich habe es aus der Pressemitteilung der Stadt erfahren." Seitdem stünden ihr Telefon nicht mehr still und sie erhalte zahlreiche E-Mails. "Das erzürnt alle", wird Klenner im Blatt zitiert.

Die Brücke wurde erst vor vier Jahren saniert, dennoch seien jetzt sicherheitsrelevante Belastungen im Material festgestellt worden. Laut ASE beziehen sich die entdeckten Defizite jedoch auf tiefer liegende Konstruktionsteile, die damals nicht bearbeitet wurden. "Es gibt aktuell keine Hinweise darauf, dass bei der Sanierung Fehler gemacht wurden", betonte Schmidt vom Straßenbauamt.

Wichtige Verbindung in den Norden der Stadt und für Pendler

Die Sperrung hat unterdessen erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr im Stadtteil. Autofahrer müssten laut FNP nun Umleitungen über die Dillenburger Straße und andere Routen in Kauf nehmen, was bereits zu erheblichen Verkehrsproblemen geführt habe. Ortsvorsteherin Klenner berichtete von täglichem Chaos durch zahlreiche Baustellen in der Region. Die Brücke ist Teil einer wichtigen Verbindung für die Frankfurter in den Norden der Stadt sowie für Pendler von außerhalb. Auch viele Kunden des Einkaufszentrums Nordwest nutzen diese Strecke.

Im Frankfurter Römer stellte die Fraktion BFF-BIG eine dringliche Anfrage an den Magistrat und wies dabei auf mögliche Sicherheitsrisiken hin. Fraktionsvorsitzender Mathias Pfeiffer sagte: "Denn sollte die Entdeckung der Sicherheitsmängel nur einem glücklichen Zufall geschuldet gewesen sein, wäre das fatal." Außerdem wolle man wissen, mit welchen Untersuchungsroutinen sichergestellt wird, dass sich ein Worst-Case-Szenario wie der Einsturz der Carolabrücke in Dresden nicht in Frankfurt ereigne.

Die Stadt versucht unterdessen, Lösungen zu finden und verspricht Verbesserungen in der Verkehrsführung – konkrete Maßnahmen sind jedoch noch nicht bekannt.