Mit 235 km/h über die A66 Prozess um tödliches Autorennen: Plädoyers verschoben
Sie sollen ein tödliches Autorennen veranstaltet haben: Diese Woche sollte das Urteil verkündet werden. Mehrere Anträge des Staatsanwalts verhindern dies.
In dem Prozess im Frankfurter Landgericht um ein mutmaßliches illegales Autorennen mit tödlichem Ausgang sind die für heute angekündigten Plädoyers des Staatsanwalts sowie der Rechtsanwälte verschoben worden. Der Staatsanwalt stellte stattdessen mehrere Anträge, etwa auf die Erteilung eines rechtlichen Hinweises, dass auch eine Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung in Betracht käme. Die Reaktion des Gerichts will er nun prüfen und gegebenenfalls weitere Anträge stellen. Die Plädoyers werden nach der bisherigen Planung frühestens Anfang Dezember gehalten.
Die Staatsanwaltschaft wirft drei Männern im Alter von 30, 33 und 38 Jahren vor, mit ihren hochmotorisierten Luxuswagen im Oktober 2020 im Rhein-Main-Gebiet ein Rennen gefahren zu sein. Es endete auf der Autobahn 66 nahe Hofheim mit einem Unfall und dem Tod einer 71 Jahre alten, unbeteiligten Autofahrerin.
Dritter Angeklagter zum Prozessauftakt nicht erschienen
Der Prozess wird jedoch nur gegen zwei der Männer geführt, da der dritte Mann zum Prozessauftakt nicht erschienen war. Der 33-Jährige hatte sich mit Krankheit entschuldigt und soll sich im Iran aufhalten. Das Strafverfahren gegen ihn wurde abgetrennt.
Bei dem Unfall war der Anklage zufolge ein Sportwagen mit einem Tempo von mindestens 235 Kilometern pro Stunde mit dem Wagen eines unbeteiligten Autofahrers zusammengestoßen, der plötzlich zum Überholen nach links ausgeschert war. Der 740 PS starke Sportwagen wurde gegen den Wagen der 71-jährigen Frau geschleudert, ihr Wagen ging in Flammen auf. Sie starb in ihrem brennenden Auto.
- Nachrichtenagentur dpa