Sorge um Bockenheimer Wohnhaus Kritik an DFB: Wohnungsverkauf gefährdet Mieter in Frankfurt
Der Deutsche Fußballbund (DFB) plant den Verkauf von Liegenschaften in Frankfurt. Betroffen sind auch Wohnhäuser. Dieses Vorhaben stößt bei der Politik auf Kritik, die mehr Schutz für Mieter fordert.
Der Deutsche Fußball Bund (DFB) will derzeit in einem Bieterverfahren Häuser in Frankfurt meistbietend verkaufen. Das hatte der DFB im April beschlossen, um Kreditschulden für den DFB-Campus abzuzahlen. Betroffen sind Büros und Wohnungen. Für dieses Vorgehen erntet der DFB nun Kritik aus der Politik. "Der Deutsche Fußballbund muss seiner sozialen Verantwortung gegenüber seinen Mieter:innen gerecht werden", heißt es von der SPD im Römer.
Die Partei fordert den DFB auf, beim beabsichtigten Verkauf seines Wohnungsbestands in Bockenheim auch die Interessen seiner langjährigen Mieter im Blick zu haben. Sie fordert einen Stopp des Wohnungsverkaufs zum Maximalgebot oder zumindest Vereinbarungen mit den Käufern, die die Mieter schützen sollen. Betroffen von dem geplanten Verkauf sind die Bewohner eines Wohnhauses in der Hans-Sachs-Straße im Stadtteil Bockenheim.
Mieter sollen geschützt werden
Zwar müsse der DFB laut der SPD einen angemessenen Preis für seinen Wohnungsbestand erzielen, doch es wäre "fatal", wenn viele Mieter um den Verbleib in ihren Wohnungen fürchten müssen. Wie Esther Gebhart (SPD), Stadtverordnete aus Bockenheim, der "Frankfurter Rundschau" mitteilt, habe man kein Problem mit dem Verkauf der Büroflächen nach dem Prinzip der Gewinnmaximierung. Bei den Wohnflächen erwarte man, dass ein gemeinnütziger Verein, der auch eine eigene Kommission für gesellschaftliche Verantwortung unterhält, nicht ausschließlich die Maximierung des Gewinns im Blick hat.
Gebhardt kritisiert zudem, dass der DFB in der Vergangenheit vom Entgegenkommen der Stadt Frankfurt profitiert habe. So etwa beim Kauf des Geländes der DFB-Akademie auf der ehemaligen Galopprennbahn im Stadtteil Niederrad. Dieses sei ein "Schnäppchen" gewesen, denn das erworbene Gelände habe den DFB in Erbpacht für 99 Jahre nach Angaben von Gebhardt nur 6,8 Millionen Euro gekostet. Der Betrag liege somit unter dem städtischen Richtwert für die Pacht von Sportflächen.
Wie sowohl Gebhardt als auch die SPD im Römer anmerken, könne die Stadt einen Verkauf der Wohnungen nicht verhindern, dennoch sehe man den DFB in der Pflicht, da dieser von der Gesellschaft profitiere und getragen werde.
- fr.de: ""Gewinnmaximierung im Blick": Frankfurter SPD kritisiert Wohnungsverkauf des DFB" vom 01.10.2024
- spd-im-roemer.de
- Recherche der Redaktion