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Kopfschüsse am Hauptbahnhof Frankfurt: Brutale Vorgeschichte in der Türkei?


Türkische Medienberichte
Kopfschüsse am Hauptbahnhof: Mörderische Vorgeschichte?

Von t-online, pb

Aktualisiert am 23.08.2024Lesedauer: 3 Min.
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Eine Überwachungskamera zeigt offenbar den Moment der Tat (Quelle: t-online)

Die Staatsanwaltschaft schweigt zum Motiv hinter den tödlichen Schüssen in Frankfurt. Laut türkischen Medien sollen sie das Resultat einer blutigen Fehde sein.

Der Tatverdächtige im Fall der tödlichen Schüsse im Frankfurter Hauptbahnhof hat zuletzt im Ortenaukreis in Baden-Württemberg gewohnt. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.

Inzwischen gibt es erste Hinweise auf ein Motiv: Anlass für die Tat könne eine Familienfehde in der Türkei gewesen sein. Ein 54-jähriger türkischer Staatsbürger hat nach bisherigen Ermittlungen am Dienstagabend einen 27-jährigen Türken mit Kopfschüssen getötet.

Türkische Medien sprechen von Fehde zweier kurdischer Familien

Türkische Medien hatten zuvor ohne Verweis auf Quellen eine Fehde als Hintergrund der Tat genannt. Die Zeitung "Hürriyet" schrieb von zwei kurdischen Familien, ohne Quellen zu nennen. Weiter soll der am Dienstagabend in Frankfurt erschossene 27-Jährige selbst für den Tod eines Mannes verantwortlich sein. Laut dem kurdischen Portal "Rudaw.net" und der türkischen Zeitung "Sabah" soll der junge Mann im Mai einen Geschäftsmann aus Antalya erschossen haben, den er für die Ermordung seines Bruders im Jahr 2016 verantwortlich gemacht hatte.

Nach der Tat sei der 27-Jährige dann nach Deutschland geflohen. In Deutschland habe ihn der Onkel des getöteten Geschäftsmanns aus Ankara schließlich aufgespürt und ihn im Frankfurter Hauptbahnhof erschossen. Laut der "Bild"-Zeitung soll der 54-jährige Tatverdächtige einen Döner-Imbiss in Lahr im Schwarzwald betreiben und eine Niederlassungserlaubnis in Deutschland haben.

Der mutmaßliche Täter war kurz nach der Tat am Dienstagabend von der Bundespolizei festgenommen worden. Er sitzt unter Mordverdacht in Untersuchungshaft und hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Das Opfer starb noch am Tatort. Der Tatverdächtige soll dem 27-Jährigen noch zweimal in den Kopf geschossen haben, als dieser auf dem Boden lag.

Überwachungsvideo ist echt

Zu im Internet kursierenden Aufnahmen einer Überwachungskamera erklärten die Ermittler, deren Inhalt entspreche dem ihnen vorliegenden Video. Die Aufnahmen zeigen, wie sich ein Mann von hinten einem zweiten Mann nähert, mit der Pistole auf dessen Hinterkopf zielt und dieser Mann kurz darauf zu Boden geht.

Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, sagte der Sprecher weiter: "Es werden weiter Spuren ausgewertet, Zeugen vernommen und Ermittlungen aller Art getätigt. Es wird jeder Stein umgedreht, in jede Richtung geschaut und dementsprechend ruhen wir nicht, bis die Tat aufgeklärt ist."

Experte: "Das hat etwas Demonstratives, vielleicht sogar Inszeniertes"

Gegen den 54-jährigen Schützen wurde inzwischen Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des Mordes erlassen. Sein Opfer war nach der Attacke noch am Tatort verstorben. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft wollte die Berichte aus der Türkei nicht kommentieren und machte auch bisher keine Angaben, in welchem Verhältnis der mutmaßliche Täter und das Opfer standen.

"Das hat etwas Demonstratives, vielleicht sogar Inszeniertes", sagt der Kriminalpsychologe Rudolf Egg über die tödlichen Schüsse. "Wer in aller Öffentlichkeit eine solche Tat begeht, nimmt ein sehr hohes Entdeckungsrisiko in Kauf", so der frühere langjährige Direktor der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden.

Bluttat am Frankfurter Hauptbahnhof: "Sehr starkes Motiv"

Dem Täter müsse klar gewesen sein, dass Überwachungskameras die Tat aufzeichnen und es viele Zeugen geben würde. Der Mann müsse auch damit gerechnet haben, dass er nicht davonkommt, was eine lebenslange Freiheitsstrafe zur Konsequenz hat.

"Wenn jemand so etwas macht, dann muss er schon ein sehr starkes Motiv haben oder unter sehr großem Druck gestanden haben", sagt Egg. Vielleicht habe es auch keine andere Möglichkeit gegeben, die Tat zu begehen.

Verwendete Quellen
  • sabah.tr (Türkisch): Şanlıurfa’dan Almanya’ya uzanan kan davası! Tren istasyonunda kurşun yağdırdı: Dehşet anları kamerada!
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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