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Restaurant in Frankfurt am Main: Tierschützer zeigen Lokal an – Delikatesse


Brutale Herstellung
Tierschützer zeigen Frankfurter Edel-Bistro an – wegen Delikatesse

Von t-online, pb

Aktualisiert am 09.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Gebratene Froschschenkel auf einem Teller (Symbolfoto): Ein Frankfurter Lokal ist ins Visier von Peta geraten.Vergrößern des Bildes
Gebratene Froschschenkel auf einem Teller (Symbolfoto): Ein Frankfurter Lokal ist ins Visier von Peta geraten. (Quelle: Olesia Berlezova alesa@meta.ua/imago)
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Delikatesse oder Tierquälerei? Ein Frankfurter Restaurant steht wegen Froschschenkeln am Pranger. Jetzt wird ermittelt.

Die Tierschutzorganisation Peta hat Strafanzeige gegen ein Frankfurter Edel-Bistro erstattet. Grund dafür ist das Angebot von Froschschenkeln auf der Speisekarte des Lokals "Maaschanz" am Schaumainkai. Die Organisation wirft dem Restaurant Beihilfe zur Tierquälerei vor.

Die Anzeige gegen das Frankfurter Lokal ist Teil einer größeren Aktion der Tierschützer Auch vier namhafte saarländische Restaurants wurden angezeigt, darunter "Le Schloß Halberg" und "Gasthaus zum Adler" in Saarbrücken, das Steakhaus "El Carnicero" in Gersweiler sowie das "Café-Restaurant Schmuggelbud" in Überherrn. Die Tierschutzorganisation hatte die betroffenen Restaurants nach eigenen Angaben vor den Anzeigen gewarnt.

Trotzdem blieben die Froschschenkel zunächst auf den Speisekarten – auch im "Maaschanz", das sich derzeit im Betriebsurlaub befindet. Das Lokal bietet Froschschenkel in Persillade für 14,50 Euro als Vorspeise an. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Saarbrücken bestätigte der "Bild", dass nach den Anzeigen nun ermittelt werde.

Die rechtliche Situation ist komplex: Während die Herstellung von Froschschenkeln in Deutschland aufgrund der damit verbundenen Tierquälerei verboten ist, bleibt der Import legal. Die Tierschutzorganisation schätzt, dass jährlich rund 40 Tonnen Froschschenkel nach Deutschland importiert werden.

Peta kritisierte Lokal schon wegen anderer Delikatesse

Tanja Breining, eine von Peta engagierte Biologin, erklärt: "Froschschenkel sind ein Tierqualprodukt, für das Fröschen bei vollem Bewusstsein die Beine abgehackt und andere tierschutzwidrige Misshandlungen zugefügt werden."

Die Organisation hat mit Strafanzeigen in der Vergangenheit unterschiedliche Erfahrungen gemacht. In einigen Fällen wurden die Anzeigen eingestellt, in anderen gab es Geldbußen. In Hamburg hätten nach Veröffentlichungen zwei China-Restaurants freiwillig die Froschschenkel von der Speisekarte genommen.

Der Großteil der importierten Froschschenkel stammt aus Asien und Südosteuropa. Die Froschjagd dort hat laut der Tierschutzorganisation erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. "Die große Nachfrage hat dazu geführt, dass die Froschpopulation in Indonesien, Albanien und der Türkei stark zurückgegangen ist", so Breining. Als Konsequenz fehlen Frösche als natürliche Fressfeinde, was zu einer unkontrollierten Vermehrung von Insekten wie Stechmücken führen kann.

Die Anzeige ist nicht das erste Mal, dass das "Maaschanz" in Visier der Tierschützer geraten ist: Schon 2016 protestierte Peta gegen den Verkauf von Entenstopfleber im "Maaschanz". Das durch Zwangsmast hergestellte Gericht findet sich auch heute noch auf der Karte des Bistros.

Verwendete Quellen
  • presseportal.peta.de: Pressemitteilung vom 29.07.2024
  • bild.de: PETA erstattet Strafanzeigen gegen fünf Restaurants
  • presseportal.peta.de: Pressemitteilung vom 22. November 2016
  • maaschanz.de: Aktuelle Speisekarte
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