Tarifverträge in Hessen Das verdient ein Bus- und Bahnfahrer in Frankfurt
Liegt der Personalmangel im ÖPNV an niedrigen Gehältern? t-online hat sich den Tarifvertrag angesehen und zeigt, was ein Bus- und Bahnfahrer in Frankfurt verdient.
Die Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) sucht händeringend neues Personal. In der Mainmetropole mangelt es so stark an Straßen- und U-Bahn-Fahrern, dass sogar Peter Wirth, Ex-Oberbürgermeisterkandidat und "Bahnbabo", dazu aufgerufen hat, sich bei der VGF zu bewerben. Ihm selbst steht demnächst die Rente bevor. Hinzu kommt, dass die Stadt wegen des Personalmangels vergangenen Samstag die Fahrpläne ausgedünnt hat. Doch warum mangelt es so sehr an Personal? Könnte es womöglich an den Gehältern liegen, die den Beruf für Einsteiger unattraktiv machen könnten?
So viel verdienen Bus- und Straßenbahnfahrer in Frankfurt
t-online hat sich den Landesbezirkstarifvertrag für die hessischen Bahnfahrer näher angesehen. So erhalten "Omnibus- und/oder Schienenbahnfahrer", wie die der Kommunale Arbeitgeberverband Hessen im Tarifvertrag listet, zum Einstieg 2394,25 Euro monatlich. Die Gehaltsobergrenze liegt bei 2.840,72 Euro.
Höher fällt das Gehalt etwa aus, wenn die Arbeitnehmer zuvor eine dreijährige Ausbildung abgeschlossen haben, wie ein Sprecher des Kommunalen Arbeitgeberverbands Hessen t-online im Gespräch erklärt. Dadurch steigen sie eine Entgeldgruppe auf und erhalten zum Einstieg 2555,76 Euro monatlich. Die Gehaltsobergrenze liegt bei 3051,74 Euro im Monat.
Aktuelle Stellenanzeige macht Gehalt transparent
In einer aktuellen Stellanzeige der VGF werden Quereinsteiger als Schienenbahnfahrer gesucht. Dafür müsse man eine dreimonatige Ausbildung absolvieren. Ab 1. März bekommt man in der Ausbildungszeit ein monatliches Bruttogehalt von 3136,52 Euro. Nach bestandener Ausbildung liegt das monatliche Bruttogehalt bei 3279,41 Euro.
Verdi ruft zu bundesweitem Warnstreik im ÖPNV auf
Am Freitag ruft die Gewerkschaft Verdi zu einem bundesweiten Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr auf. Allein in Hessen werden die Arbeitsbedingungen von rund 8000 Beschäftigten verhandelt. Als Grund für die Streiks gibt Verdi die steigende Belastung der Beschäftigten und die Personalnot im ÖPNV an. Zudem werde der Arbeitsdruck größer.
- Recherche der Redaktion
- Gespräch mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband Hessen
- Tarifvertrag Nahverkehrsbetriebe