Insolventer Airport Verkaufspoker um Flughafen Hahn – Entscheidung Ende März möglich
Für den Verkauf des insolventen Flughafens im Hunsrück fehlt bislang das grüne Licht der Gläubiger. Die Auswahl an möglichen Käufern ist groß – nun könnt es Ende März zu einer Entscheidung kommen.
Im Verkaufspoker um den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn könnten die Gläubiger Ende März über den Käufer entscheiden. Nach Auskunft des Insolvenzgerichts Bad Kreuznach sind dort am 30. März Gläubigerversammlungen von vier Hahn-Schwestergesellschaften zum Verkauf des Airports im Fünf-Minuten-Takt terminiert. Das deutet darauf hin, dass die Treffen auch zu einer einzigen Versammlung zusammengefasst werden könnten.
Erwartet wird nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vom Mittwoch, dass Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner einen Abstimmungsvorschlag zu einem oder mehreren Bietern präsentiert. Die insolvente Betreibergesellschaft Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH (FFHG) hat dagegen einen eigenen Gläubigerausschuss und benötigt daher keine Gläubigerversammlungen.
Flughafen Hahn: Gläubiger könnten bald Entscheidung treffen
Die NR Holding AG des Nürburgrings um den russischen Unternehmer Viktor Charitonin und die Mainzer Immobilien-Firmengruppe Richter haben beide schon einen Kaufvertrag unterzeichnet und eine Kaufsumme für den Flughafen Hahn überwiesen - allerdings vorerst jeweils noch ohne grünes Licht der Gläubiger. Das Bundeswirtschaftsministerium nimmt derzeit angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine einen Einstieg des russischen Unternehmers am Hahn unter die Lupe. Die NR Holding AG des Nürburgrings um Charitonin prüfe derweil eine weniger einflussreiche Beteiligung von nur noch unter 25 Prozent der Anteile am Airport.
Zudem hat Insolvenzverwalter Plathner den Investorenprozess kürzlich überraschend wieder geöffnet. Bis zum 9. März könnten weitere Angebote eingereicht werden. Nun bietet auch der türkische Flughafenbetreiber YDA mit. ."Der Flugbetrieb wird derweil laut Plathner "vollständig fortgeführt" – mit weiteren europäischen Zielen im Sommerflugplan. Überdies hat zuerst die Frankfurter Swift Conjoy GmbH das Rennen mit einem Höchstangebot gemacht und ebenfalls einen Kaufvertrag unterzeichnet – aber nie gezahlt. Das Land Hessen hält noch 17,5 Prozent am Hahn.
- Nachrichtenagentur dpa