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Eintracht Frankfurt: Feierbiest Peter Fischer


Das ist Frankfurts "Feierbiest"
Spuren eines weißen Pulvers auf Fischers Nachttisch

Von t-online, jse

Aktualisiert am 06.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Peter Fischer feiert den DFB-Pokal-Sieg der Eintracht (Archivbild): Gegen ihn wird nun wegen Drogenbesitzes ermittelt.Vergrößern des Bildes
Peter Fischer feiert den DFB-Pokal-Sieg der Eintracht (Archivbild): Gegen ihn wird nun wegen Drogenbesitzes ermittelt. (Quelle: Sebastian Wells/imago-images-bilder)
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Bei Peter Fischer findet die Polizei Drogen, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Der Eintracht-Präsident gilt als eine schillernde Figur.

Wirbel um Peter Fischer: Beim Präsidenten von Eintracht Frankfurt soll ein Spürhund der Polizei laut Medienberichten Spuren von Kokain auf dem Nachttisch gefunden haben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft nicht nur gegen Fischer und seine Ehefrau, sondern auch gegen seinen älteren Sohn (25). Doch wer ist der Mann eigentlich?

Peter Fischer wurde am 14. März 1956 in Lich im Landkreis Gießen geboren und arbeitete zunächst als Unternehmer. Seit August 2000 ist er Präsident des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Der 66-Jährige gilt unter deutschen Fußballfunktionären als Paradiesvogel – zuletzt auch rund um den Europapokalsieg der Frankfurter im Sommer, als die Eintracht die Europa League gewann. Fischer sagte RTL damals, er plane, aus dem Pokal Wodka zu trinken. Seitdem hat er auch bei den Fans den Spitznamen "Feierbiest".

"Peter gibt einen aus"

Es war nicht das erste Mal, dass Fischer sich volksnah gab: Nach dem DFB-Pokalsieg 2018 feierte die Eintracht und mit ihr der Präsident ausgiebig in Frankfurt. Die Fans feierten Fischer, der auch schon unter ihnen in der Kurve stand, mit Sprechchören: "Peter gibt einen aus!"

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Fischer betrieb einst Discos auf den spanischen Inseln Ibiza und Mallorca – für die er Werbefotos am Strand aufnahm, auf denen er selbst zu sehen ist, umringt von jungen Frauen in knappen Bikinis. Aus seinem Hang zur Selbstinszenierung macht Fischer keinen Hehl: "In diesem Job braucht man Eitelkeit. Als ich anfing, war ich der blonde Surfer aus Hawaii mit den blauen Augen", zitiert ihn die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Gegen die Bezeichnung "Lebemann" wehrt er sich nicht.

"Wer nicht geimpft ist, der gehört nicht dazu"

Fischer ist niemand, der sich zurückhält – auch nicht mit seinen politischen Einstellungen. Wladimir Putin nannte er nach dessen Angriff auf die Ukraine einen "asozialen, vollkommenen Psychopath". Auch zu Corona äußerte sich Fischer: In einem Video, das Fischer augenscheinlich angetrunken zeigt, sagt er: "Bleibt gesund. Wer nicht geimpft ist, der gehört nicht dazu."

Auch gegen die AfD stellte sich Fischer – und zwar deutlich: "Es verträgt sich nicht mit unserer Satzung, AfD zu wählen", sagte Fischer damals. "Es kann niemand bei uns Mitglied sein, der diese Partei wählt, in der es rassistische und menschenverachtende Tendenzen gibt."

Im März 2022 erhielt Fischer die Buber-Rosenzweig-Medaille für sein Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus. "Persönlich geht es mir nicht um das Lametta, vielmehr ist es mir wichtig, Dinge zu verändern und etwas bewirken zu können", kommentierte Fischer damals. Nach dem Anschlag in Hanau, bei dem neun Menschen starben, nahm Fischer an einer Demonstration teil und sagte: "Ihr seid nicht allein. Diese Familien sind nicht allein. Wir brauchen keine Nazis. Ihr habt hier und auf der ganzen Welt nichts zu suchen. Wir sind Hanau."

Unklar, wie es bei Eintracht Frankfurt weiter geht

Doch es gab auch Kritik an Fischer, nachdem dieser in der Diskussion um Pyrotechnik in deutschen Fußballstadien eine umstrittene Position eingenommen hatte. Der hessische Innenminister Peter Beuth warf ihm 2019 vor, er sende unverantwortliche Signale an das problematische Fan-Klientel der Eintracht. "Ich habe dafür kein Verständnis", sagte Beuth der "Bild". Die Polizei hatte ein beleidigendes Plakat aus dem Eintracht-Block entfernt – einen Tag nachdem Fischer gefordert hatte, das Stadion müsse "brennen".

Fischer ist inzwischen in seiner achten Amtszeit. Bei seiner letzten Wahl im Herbst wurde er mit rund 80 Prozent der Stimmen gewählt - zuvor hatte es öfter zu Ergebnissen zwischen 90 und 100 Prozent gereicht. Wie es nun mit ihm und der Eintracht weitergeht, ist noch nicht klar. Trainer Oliver Glasner hat sich allerdings bei einer Pressekonferenz geäußert: "Peter hat die größte Unterstützung im Verein."

Verwendete Quellen
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