Finanzen Weniger Firmenpleiten: Insolvenzquote in Hessen gesunken
In Hessen sind trotz der wirtschaftlichen Verwerfungen infolge des Krieges in der Ukraine im ersten Halbjahr 2022 weniger Unternehmen in die Pleite gerutscht als ein Jahr zuvor. Die Insolvenzquote - die Zahl der Pleiten je 10.000 Firmen - lag mit 61 leicht unter dem Wert der ersten sechs Monate des Vorjahres (63), wie aus am Dienstag veröffentlichten Daten der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervorgeht.
Hessen liegt allerdings mit Abstand über dem Bundesschnitt von 48 und hat unter den 16 Bundesländern die dritthöchste Insolvenzquote nach Berlin (79) und Bremen (77). Die wenigsten Firmenpleiten je 10.000 Unternehmen gab es den Angaben zufolge im ersten Halbjahr des laufenden Jahres in Bayern (36), Sachsen (37) und Thüringen (39).
Bundesweit blieb eine Pleitewelle trotz der neuen Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft bislang aus - im Gegenteil: Von Januar bis einschließlich Juni zählte Creditreform 7300 Insolvenzanträge von Unternehmen nach 7510 im Vorjahreszeitraum. "Trotz über zwei Jahren Corona und der zuletzt massiven Kostenexplosion gibt es keinen Anstieg bei den Insolvenzen", bilanzierte der Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch. Allerdings hätten die Belastungen etwa durch steigende Energiepreise wohl auch noch nicht mit voller Wucht durchgeschlagen. Eine dramatische Pleitewelle sei aber auch im zweiten Halbjahr 2022 nicht zu erwarten.