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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Letztes Ligaspiel in Lübeck Rot-Weiss Essen und das "kleine, geile Ziel"
Saisonende vor Augen, Kaderplanung im Kopf – wie geht es weiter bei Rot-Weiss Essen? Christoph Dabrowski sagt klar, was er erwartet.
Auch wenn der Aufstieg nicht mehr möglich ist, will sich Rot-Weiss Essen mit einem Sieg im letzten Ligaspiel verabschieden und zumindest die theoretische Chance auf Rang vier erhalten. "Der letzte Eindruck bleibt. Wir wollen da sein, wenn der Gegner etwas anbietet", hat Christoph Dabrowski seiner Mannschaft für die Aufgabe bei Absteiger Lübeck (18. Mai, 13.30 Uhr) mit auf den Weg gegeben. Außerdem hat der Trainer für RWE noch "ein kleines, geiles Ziel für uns alle" ausgemacht.
Dabei gilt der Blick der Punkteausbeute in der Rückrunde. Mit einem Sieg an der Lohmühle könnte Essen sein Konto auf 31 Zähler hochschrauben – und das wäre sogar ein Punkt mehr als in der Hinserie. "Wir haben es in der eigenen Hand, die Meisterschaft positiv zu beenden", betont Dabrowski. Und hat dabei wohl auch die rund 3.000 Fans im Blick, die ihre Mannschaft im Norden unterstützen werden. "Das ist immer wieder aufs Neue fantastisch", zollt der Coach den Anhängern ein ganz großes Lob. "Das haben wir uns erarbeitet und darauf können wir stolz sein."
Die Enttäuschung über zuletzt zwei Niederlagen soll jedenfalls nicht mehr mitspielen am Samstag. Zwei Tage hatte Dabrowski der Mannschaft nach der Heimpleite gegen 1860 freigegeben, im Training mit einer Einheit Beachvolleyball auch auf Spaß gesetzt, um jetzt noch mal den Fokus zu schärfen. Neben Felix Götze (Gelbsperre) muss RWE auch auf Cedric Harenbrock verzichten, der sich das Außenband gerissen hat. Manu, Celebi und Wiegel fehlen ebenfalls verletzt; Ron Berlinski soll trotz eines gebrochenen Fingers zur Verfügung stehen.
Harenbrock nie wieder im RWE-Dress?
Bei Harenbrock könnte es dabei ebenso wie bei Götze so sein, dass sie in einem Ligaspiel nie wieder das Essener Trikot tragen werden. Stand jetzt hat der Mittelfeldspieler seinen auslaufenden Vertrag jedenfalls noch nicht verlängert, und "ich weiß auch nicht, was er vorhat", wie sein Trainer jetzt offen zugab. Die Tür bei Rot-Weiss sei zwar noch nicht zu, doch ewig werden die Verantwortlichen nicht mehr warten. Man befinde sich in intensiven und konstruktiven Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen, betonte Dabrowski.
Dabei ist der 45-Jährige auch optimistisch, trotz der Abgänge wieder einen guten Kader zusammenzubekommen. "Es ist niemandem verborgen geblieben, was für eine Entwicklung wir genommen haben und welche Entwicklung hier stattfindet. Für den einen oder anderen Spieler wird es sehr reizvoll sein, diese Entwicklung mitzugehen", ist der RWE-Trainer überzeugt.
"Die Spieler entwickeln sich hier auch persönlich weiter. Und wir arbeiten gerne mit jungen Spielern zusammen, die wir aufs nächste Level bringen. Das sind Punkte, die Rot-Weiss Essen attraktiv machen. Wir haben genug Argumente, Spieler zu locken und zu reizen." Groll auf Leistungsträger wie Felix Götze, der nach Paderborn wechseln wird, hegt er nicht. "Natürlich ist das ein schmerzhafter Abgang. Aber es ist auch ein großes Kompliment für alle Beteiligten, dass Felix in die 2. Liga wechselt und sich aufgrund der gesamten Teamleistung so in den Vordergrund gespielt hat."
Abgänge gehören für Dabrowski dazu
Derartige Abgänge gehörten zur aktuellen Entwicklungsphase von RWE dazu: "Wenn wir erfolgreichen Fußball spielen, werden Begehrlichkeiten geweckt." Dem kann man umso besser widerstehen, je größer das eigene Budget ausfällt. Entsprechend wichtig ist es für die Essener, sich auf jeden Fall für die erste Runde im DFB-Pokal zu qualifizieren.
Dazu gibt es noch zwei Möglichkeiten. Entweder rutscht man in der Liga noch auf Platz vier, was neben einem Essener Erfolg in Lübeck auch einen Patzer von Dresden gegen Duisburg voraussetzt und eher unwahrscheinlich ist. Oder man gewinnt den Niederrheinpokal. Das Finale gegen RW Oberhausen steigt am 25. Mai an der Hafenstraße.
- Mediengespräch mit Christoph Dabrowski
- Eigene Recherchen