Unfall mit Polizeibeteiligung Tausende bei Protestzug gegen Rechtsextremismus
Erneut sind in mehreren Städten Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Mehrere Tausend zogen am Sonntag allein durch Essen.
In mehreren Städten Nordrhein-Westfalens haben am Wochenende erneut Tausende Menschen gegen Rechtsextremismus und die AfD demonstriert.
An einem Protestzug am Sonntagnachmittag in Essen beteiligten sich nach Angaben der Veranstalter rund 15.000 Menschen. Die Polizei sprach am Abend von 6.000 Teilnehmern und einem "störungsfreien Verlauf". Auf Transparenten war zu lesen: "Runter vom Sofa - Nie wieder ist jetzt", "Liebe gegen Rechts" oder "Auf keinen Fall, Digga". Ein Redner sagte bei einer Kundgebung vor Beginn der Demo: "Wir stehen hier für Vielfalt, Toleranz und Demokratie". Aufgerufen hatte ein Bündnis "Zusammen gegen rechts Essen".
Am Rande des Aufzuges kam es laut Polizei gegen 18 Uhr an der Huyssenallee/Hohenzollernstraße zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Kradfahrer der Polizei Essen und einem Fußgänger, der Teilnehmer der Demonstration war. Der 77-Jährige Essener wurde leicht verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Die genaue Unfallursache ist Gegenstand der derzeitigen Ermittlungen.
Anschlag von Hanau
Am Samstag war in Essen und Wuppertal außerdem der neun Opfer gedacht worden, die am 19. Februar 2020 bei einem rassistisch motivierten Anschlag im hessischen Hanau ermordet worden waren. Am Montag jährt sich der Anschlag zum vierten Mal. Während sich in Essen laut Polizei 120 Menschen unter dem Motto "4 Jahre nach Hanau" versammelten, registrierte die Polizei in Wuppertal rund 1.500 Teilnehmer.
Seit rund fünf Wochen gehen überall in Deutschland immer wieder Zehntausende Menschen gegen rechts und gegen die AfD auf die Straße. Auslöser war eine Recherche des in Essen ansässigen Medienhauses Correctiv zu einem Treffen radikaler Rechter mit einzelnen Politikern von AfD, CDU und Werteunion im November in Potsdam.
- Nachrichtenagentur dpa
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei vom 18. Februar 2024