Schockanrufe bei Vater und Tochter Gelsenkirchener Betrüger scheitern mit dreister Masche – Polizei warnt

Betrüger in Gelsenkirchen versuchten, am Dienstag einen älteren Mann und seine Tochter mit Schockanrufen um ihr Erspartes zu bringen.
Mit einer besonders dreisten Masche haben Betrüger am Dienstag laut Polizei versucht, sowohl einen 88-jährigen Mann als auch seine Tochter mit Schockanrufen um ihr Erspartes zu bringen. Gegen 14.30 Uhr soll der Mann zunächst von einer angeblichen Polizeibeamtin an seiner Wohnadresse in Oer-Erkenschwick angerufen worden sein. Diese berichtete, dass die Tochter des Mannes einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und übergab das Gespräch an einen falschen Staatsanwalt, der die Zahlung einer Kaution einforderte. Zudem fragte der Betrüger über diesen Weg Daten der Tochter ab und überzeugte den 88-Jährigen, alles vorhandene Bargeld abzuheben und am Amtsgericht in Dortmund zu übergeben.
Doch der Rentner war misstrauisch: Um sich rückzuversichern, fuhr er nach dem Abheben des Bargeldes zunächst zu seinem Anwalt, der den Betrugsversuch durchschaute. Sogleich wurde über die Kanzlei versucht, die Tochter in Gelsenkirchen zu erreichen und zu warnen. Diese nahm schließlich nach mehreren Anrufversuchen das Telefonat der Kanzlei an, hatte aber zeitgleich über ihr Mobiltelefon ebenfalls Betrüger am Hörer.
Diese hatten die Gelsenkirchenerin gegen 15.50 Uhr angerufen und ihr wiederum erzählt, ihr Vater habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht. Um ihm die Haft zu ersparen, müsse sie eine hohe Kautionssumme hinterlegen. Die 56-Jährige gab an, nicht über so viel Bargeld zu verfügen, weshalb die Täter sie nach Wertgegenständen ausfragten. Als die Betrüger schließlich den Anruf der Anwaltskanzlei mitbekamen, beendeten sie das Gespräch, sodass weder beim Vater noch bei der Tochter ein finanzieller Schaden entstand.
Polizei warnt vor dieser und ähnlichen Betrugsmaschen
Für die Polizei sind die beiden Fälle Anlass, um erneut eindringlich vor dieser und ähnlichen Betrugsmaschen zu warnen. Anrufer würden dabei gezielt versuchen, Stresssituationen zu erzeugen. Polizei oder Staatsanwaltschaft würden aber niemals telefonisch eine solche Geldforderung stellen, erklärt die Polizei. Aus diesem Grund solle man niemals Geld oder Wertsachen an Unbekannte, die sich als Mitarbeiter einer Behörde ausgeben, übergeben und sich am Telefon nicht unter Druck setzen lassen. Auch Informationen zu familiären oder finanziellen Verhältnissen am Telefon seien zu unterlassen. Stattdessen sollen Betroffene das Gespräch beenden und die echte Polizei unter 110 anrufen.
Auch, wer bereits Opfer einer solchen Straftat geworden sei, solle sich dort melden und unbedingt Anzeige erstatten. "Wichtig ist auch, Großeltern, Eltern, Angehörige und Nachbarn zu warnen, um diese Betrugsversuche zu verhindern", so die Polizei.
- presseportal.de: Meldung der Polizei Gelsenkirchen vom 15. November 2023