Lebensgefährlich verletzt in Essen Zwei Kinder fallen an einem Tag aus Fenster
In Essen sind am Dienstag innerhalb weniger Stunden zwei Kinder aus mehreren Metern in die Tiefe gefallen. Die Fälle häufen sich. Ein Experte gibt Tipps.
Das erste Kind stürzte gegen 14.36 Uhr aus dem Fenster, das zweite am Abend gegen 19.45 Uhr. In Essen ist es am Dienstag erneut zu Fensterstürzen von Kindern gekommen. Am Nachmittag war zunächst ein 18 Monate altes Kleinkind in der Max-Reger-Straße, im Südviertel Essens, lebensgefährlich verletzt worden.
Das Kleinkind war am Dienstagnachmittag aus dem dritten Stockwerk eines Mehrfamilienhauses gefallen. Es besteht Lebensgefahr. Ein Notarzt war vor Ort. Das Kleinkind kam direkt in ein Krankenhaus.
Laut "WAZ" wurde es dort in einen sogenannten Schockraum gebracht: Das ist ein Raum der Notfallaufnahme eines Krankenhauses, in dem spezielle Geräte zur Reanimation von Patienten verwahrt werden. Die Unfallursache ist derzeit noch unklar – die Polizei ermittelt.
Am Abend fiel dann ein vierjähriges Mädchen von einer Fensterbank im vierten Stock. Zuerst hatte die "Bild" berichtet. Auch sie musste mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus. Die Polizei geht nach Angaben des Sprechers bei den Fensterstürzen bisher von Unfällen aus.
Bereits mehrere Fensterstürze im Juni
In der Stadt haben sich die Fälle von Fensterstürzen zuletzt gehäuft: Anfang Juni fiel ein eineinhalbjähriges Kleinkind aus dem zweiten Stock eines Mehrfamilienhauses in Essen-Kray. Das Mädchen verletzte sich schwer, Lebensgefahr bestand aber nicht. Es solle sich um ein Unglück gehandelt haben, so damals Polizeisprecher Pascal Pettinato zu t-online.
Am 12. Juni stürzte eine 15-Jährige in Bergmannsfeld aus dem fünften Stockwerk in die Tiefe. Auch sie verletzte sich dabei schwer.
Der "WAZ" sagte ein Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder e.V.", dass die Fensterstürze im Frühjahr und Sommer von jungen Menschen ein bekanntes Phänomen seien. Kleine Kinder seien besonders neugierig und schauen besonders gerne durch die bei schönem Wetter weit geöffneten Fenster.
Dies berge große Gefahren: Denn sie können nicht nur Gefahren schlechter abschätzen als Erwachsene, auch ihr Körperschwerpunkt ist anders: Der Kopf ist schwerer, und zieht die kleinen Körper so leichter in die Tiefe.
Die Gruppe rät Eltern deshalb, ihre Kinder niemals unbeaufsichtigt bei geöffnetem Fenster im Zimmer oder auf dem Balkon spielen zu lassen. Zudem solle man Türen durch abschließbare Griffe sichern. Auf dem Balkon soll darauf geachtet werden, mögliche Kletterhilfen aus dem Weg zu räumen. Das können Getränkekisten oder Gartenmöbel sein.
- Reporter vor Ort
- Telefonat mit der Polizei Essen
- waz.de: Essen: Wieder Kinder aus Fenster gestürzt – Lebensgefahr